Die Welt der Glücklichen
Die Welt des Glücklichen ist eine andere als die des Unglücklichen. Und das können wir auch sehen - in der Kunst, nicht zuletzt der des „katholischen Rubens“.
Die Welt des Glücklichen ist eine andere als die des Unglücklichen. Und das können wir auch sehen - in der Kunst, nicht zuletzt der des „katholischen Rubens“.
Das Leben zeichnet uns, es schlägt Narben und zieht Falten. Auf manches in ihm schauen wir gerne zurück, manches würde wir heute anders machen oder glauben es zumindest. Und wir hoffen, dass sich alles zum Besten wendet. Das macht unser Dasein aus und Rubens zeigt, wie das ist.
Wer schon im hinduistischen Indien unterwegs war, wird ihn gesehen haben: Ganesha, den Gott der Reisenden. Er wird meist als kleiner, wohlbeleibter Mann mit Elefantenkopf dargestellt. Er findet sich in beinahe jedem Taxi oder Bus im hinduistischen Indien. Was den Hindus ihr Ganescha, das ist den Katholischen ihr Christopherus. Strange, finden Sie? Philosophisch betrachtet nicht. Lassen Sie uns einfach einen Blick auf Rubens werfen.
Peter Paul Rubens ist für viele schon eine museale Zumutung - einfach „too much“. Und dann erst der „katholische“!? Willibald Sauerländer, der 2018 verstorbene Kunsthistoriker hatte dazu ein schönes Buch geschrieben. Es schwärmt ein wenig, ordnet ein und schließt eine kunstgeschichtliche Lücke. PzZ nähert sich dem „katholischen Rubens“ philosophisch.
Auf etwas hören, genau hinhören, auf etwas ganz Besonderes, heißt zugleich aufhorchend mit dem Alten aufhören. In Resonanz kommen. Was sich lange nicht stimmig fügen wollte, das wird jetzt gehört. Ja, das ist der Ton, so soll es sein.
Mancher Sieg lässt einen fragen, warum er überhaupt erkämpft werden musste, Das kann einen wütend machen - oder traurig. Oder sagen wir melancholisch. Und mancher Sieg ist viel friedlicher als es scheint.
In Museen entdeckt man im Alten immer wieder etwas Neues - etwas, das aus dem Dunkeln in die Gegenwart scheint. Wenn man nur hinschauen will, kann man es wahrnehmen - und sieht zugleich ein ganz besonderes Blau.
Für was würden Sie Ihren Sohn oder ihre Tochter opfern oder sollten wir sagen: schlachten? Für nichts, sagen Sie? Aber Sie erinnern sich doch an Abraham und Isaak? Und all die guten Sachen, die unsere ganze Hingabe fordern. Rembrandt malt dazu ein Bild - und es lohnt sich nach 2020 nochmal genau zu betrachten.
Götter sind unsterblich und können nicht verlieren. Wir dagegen sind sterblich und unsere Kunst sollte beides berücksichtigen, gerade dann, wenn wir ihnen besonders nahe kommen wollen.
„Menetekel“ bezeichnet ein Vorzeichen des drohenden Untergangs. Es leitet sich aus einer Geschichte her, die sich im biblischen Buch Daniel findet. Es wurde in der bildenden Kunst immer wieder aufgegriffen und jetzt auch von PzZ.
Gibt so etwas wie die Unmoral der Moralisten? Das könnte man vermutlich so sagen: auch Moralisten liegen manchmal daneben. Das werden sie selbst nicht bestreiten. Aber gibt es einen Wesenszusammenhang von Moralismus und Unmoral, der zwar seit langem bekannt, aber sich heute wieder mal hinter seinen guten Absichten versteckt.
Die Museen sind zu. Und wenn sie offen sind, dann machen sie (mir) maskiert und mit Hygiene-Leitwege-System keine rechte Freude. Aber zu Weihnachten, zu Weihnachten kann man ein bisschen Museum auf anderen Wegen erleben. Man muss sich nur beschenken lassen.