Metaphysik

Die Götter sprechen griechisch

Lange war man auf der Suche nach einer Ursprache, die Mutter aller Sprachen. Sprach Gott hebräisch als er sagte, es möge Licht werden? Sprachen haben jedenfalls ihre Konjunkturen. Eine zeitlang beherrschte Französisch die abendländische Welt, vorher war es Latein und davor das Griechische. Heidegger sprach davon, dass die Philosophie griechisch spricht – also altgriechisch, die Sprache von Parmenides und Heraklit, von Platon und Aristoteles. Jedenfalls sprachen die griechischen Götter Griechisch, oder? Und vielleicht findet Andrea Marcolongo auch deshalb, das Altgriechisch genial ist, aber sie hat noch viel mehr Gründe.

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Faust: „Hinaufgeschaut!“

Ich gestehe, dass ich ihn als Schullektüre schon mochte, Goethes Faust. Natürlich glaubte ich ihn besser zu verstehen, wenn nicht als alle anderen dann doch als der Deutschlehrer. Der mochte mich, ich ihn auch, aber eigentlich tat er mir leid. Denn, so meinte ich, der hatte gar keinen echten Zugang zum Faustischen, keinen lebensechten, so wie ich. Was könnte ein gymnasialer Studienrat mit dem zu tun haben, worum es im Faust ging?

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Paratus intelligere

Anselm von Canterbury ist einer der ganz Großen. Seine Schriften sind übersichtlich und knapp. Er hat sie im Übergang vom 11. zum 12. Jahrhundert verfasst. Er glaubt, aber er „möchte verstehen“ (desidero intelligere) und das, was er glaubt, so gut es geht wissen. Davon können wir viel lernen, wenn wir aufmerksam zuhören und verstehen wollen (paratus intelligere).

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Hektor in Troja – vom Wesen der Besinnung

Vor großen Entscheidungen ziehen wir uns zurück, halten inne und besinnen uns im „inneren Monolog“ der Seele mit sich selbst. Nicht alle können das. Und einige können es nicht, weil sie noch nicht „reif“ dazu sind. In Homers Ilias z.B. wird uns ein solches Innehalten geschildert, das viel tiefer greift als das, was wir heute Besinnung nennen. Es ist eine „Besinnung“ aufs eigene Wesen, eine die das Wesen „er-eignet“ ohne dass sie in einer eigenen Überlegung gründet.

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Dem scholastischen Nachdenken nacheifern

Im 12. und 13. Jahrhundert verlässt die Wissenschaft die abgelegenen Klöster und zieht in die Städte. Erste Universitäten gründen sich. Es kommt zu einem Aufbruch der Vernunft, der das Geistesleben Europas nachhaltig prägt. Er trägt den Namen Scholastik. Und ihr nachzueifern kann auch der modernen Philosophie nur helfen.

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Die Wahrheit der Gemeinplätze

Manche Dinge bekommt man besser geschenkt. Auf die Frage „Um Himmels Willen, wo hast Du das denn her?“ – die Grillschürze z.B. oder das Haustürschild aus Terrakotta, - kann man dann antworten, hab’ ich geschenkt bekommen. Manchmal sind es Dinge, die man sich selbst verkneift zu kaufen, weil das dann doch zu peinlich wär’. Ich stelle mir also vor, ich würde im linken Buchladen nach Léon Bloy suchen und der (zunächst noch) hilfsbereit duzende Buchhändler („Hi, kann ich Dir helfen?“) würde dann durch den Laden rufen: „Hannah, weißt Du, ob wir was aus der „Bibliothek der Reaction“ haben? Dieser ... ähm ... Herr sucht irgendeinen Bloy.“ Die Antwort wäre wohl „Spinnt der? Der soll bei Amazon kaufen. Hier ist er jedenfalls falsch.“ Na ja, zugegeben, das ist etwas unrealistisch. Weil natürlich weder ich noch vermutlich der Buchhändler von Léon Bloy und der Bibliothek der Reaction gewusst hätten, in dem dessen „Hauptwerk“ wieder veröffentlicht wurde. Aber wenn man’s geschenkt bekommt? Dann kann man auch mal rein gucken.

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Ein Leben in Freundschaft

Es gibt Tage, die in der Geschichte herausragen. Der 28. August z.B. ist so einer. Nicht nur der von 1749, Goethes Geburtstag. Ich denke an den von 1844. Es war ein Tag, der danach die Welt "verschieden interpretieren“ ließ und sie entscheidend verändern sollte – nicht nur die „Lage der arbeitenden Klasse“.

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