„Dahaam sterm die Leid“
„Dahaam sterm die Leid“ und dahaam wolln’s alle sei ... Ein Konzert im Schloss gibt viel preis und das verdanken wir einer Kapelle und denen, die sie spielen lassen.
„Dahaam sterm die Leid“ und dahaam wolln’s alle sei ... Ein Konzert im Schloss gibt viel preis und das verdanken wir einer Kapelle und denen, die sie spielen lassen.
Nach Auschwitz könne man keine Gedichte mehr schreiben, meinte Adorno. Jedenfalls nicht einfach so. Darüber kann man streiten, wenn man erstmal versteht, was er meint. Dass der Punk tot ist, das hingegen hört man - an der Stille.
Viele haben ihn nicht vermisst. Ich auch nicht. Jetzt ist Thees Uhlmann nach längerer Zeit mit einer neuen Platte („Junkies und Scientologen“) zurück. "Grundehrlich", heißt es nun, sei seine neue Platte. Und das sagt man ja meist, wenn einem sonst gar nichts anderes mehr einfällt. Thees Uhlmann singt jetzt über Dinge, über die ich noch nie nachdachte: Stephen King, Avicii und Hannover. Und wer ist eigentlich Katy Grayson Perry? Es gibt viele mittelmäßige Songs mit einigen wirklich schönen Zeilen und Refrains.
Was ist also am Ende zu sagen? Beim Konzert rufen wir mitteilsamen Frontmänner und -frauen zur Ordnung: Nicht quatschen, spielen! Beruhigend wäre Dirk von Lowtzows „Aus dem Dachsbau“ für uns Konzertgänger nur, wenn mit den rund 80 Texten um A und Z, die zukünftigen Konzerte auch 80 Songs stark wären. Dann könnte man dieses Gequatsche gut ertragen. Die längeren Pausentexte könnte man dann ja für’s Bierholen nutzen.
Mit Puccini trennt sich das Schöne vom Wirklichen und stirbt. „Die den Madonnen gleichen wollen, entströmt der Moderhauch der Hölle“, heißt es im 1. Akt. der „Tosca“. Fraglich, ob das Schöne in seiner Körperlosigkeit unsterblich oder endgültig verloren ist. Die entwirklichte Schönheit ist jedenfalls nicht unsterblich und schon gar nicht göttlich, sie ist nur die schmucke Verpackung einer heillosen Welt. Puccini scheint davon zu wissen.
Der Hass der alten Männer richtet sich von einem Teil des Alten auf alles Neue. Altermilde ist also Milde gegen das Überalterte gepaart mit hassvollem Neid für’s Neue, das das alte Leben überdauert. Ist unser wütender Ost-Rentner doch ein WuPler? Okay, zugegeben, das geht jetzt zu weit.