Im Frühjahr 2020 diskutierte man über Masken. Man wollte schnell was gegen die Pandemie unternehmen. Es musste was sein, was zumindest den Anschein erwecken konnte, dass alles ganz schlimm ist, dass aber etwas getan werden kann. Die Experten waren durch die Bank skeptisch – nein, eigentlich wussten sie, dass sie das schon jahre-, jahrzehntelang untersucht und diskutiert hatten und immer wieder zum selben Ergebnis kamen: es bringt nichts – oder sagen wir es freundlicher: nicht viel. Dem entsprach nicht nur die Position der WHO; auch in den Lehrbüchern war es – so weit ich den Experten glauben darf – nachzulesen
Aber der politische Druck stieg. Kein Vorwurf an die Politik (alleine). Die öffentliche Meinung, von Süddeutschen Panikern, verlorenen Zeit-Schreibern und um Aufmerksamkeit gierenden Öffentlich-Rechtlichen befeuert, schrie die Wirksamkeit herbei. Die Experten kippten. Sie verkündeten TV-tauglich, dass neuste wissenschaftliche Erkenntnisse nun doch … es ginge ja schließlich, das war der Beweis, um Aerosole und da sei … das zeige ja der gesunde Menschenverstand … doch so ein Lappen vorm Gesicht hilfreich – irgendwie. Manche gaben auch zu – Drosten z.B., pardon, Prof. Dr. Christian Drosten – dass Vermummungsgebot nicht zuletzt sozialpsychologisch motiviert sei.
Halfen die Masken? War die jahrzehntlange Forschung endlich widerlegt? Nun ja, die Infektionen stiegen … aber es hieß, sie wären noch stärker gestiegen, wenn wir uns nicht verhüllt hätten. Belege dafür – na ja, der gesunde Menschenverstand eben und die self-fulfilling prophecies der Experten. In Ländern mit unterschiedlichen Maskenpflichten gab es ähnliche Verlaufskurven – da konnte man jetzt nicht direkt von einem Erfolg sprechen … Und eben weil’s nicht so richtig half, verschärfte man einfach die Maßnahme: wer ist der Rücksichtsloseste im ganzen Land, der zwingt zu FFP2 ohne Verstand. Wer sich mal ansieht, wie der sichere Umgang mit FFP2-Masken aussieht, der kann nur den Kopf schütteln über das, was diese Pflicht in der Fläche soll? Aber sozialpsychologisch? Und es hat ja nicht jeder Kinder und es muss ja nicht jeder damit arbeiten.
Jetzt gibt es nach vielen, vielen wissenschaftlichen Studie auch ein gut recherchiertes Buch, das den zweifelhaften Erfolgsgeschichten der Maske nachgeht. In Unmasked: The Global Failure of COVID-19 Mask Mandates (2022) geht Ian Miller der Sache auf den Grund. Er führt nicht nur North- und South-Dakota an – meine Beispiele – sondern analysiert die Daten der letzten zwei Jahre im Vergleich von hunderten von Ländern, Distrikten und Countys. Und er kommt zu einem klaren Ergebnis – was der Untertitel spoilert. Vor allem aber geht er der Frage nach, wie es möglich war, die als wissenschaftlich gesichert geltende Position, dass Masken keinen (nennenswerten) Effekt bei der Bekämpfung von respiratorischen Infekten haben, so plötzlich fallengelassen wurde. Gab es dafür bahnbrechende Erkenntnisse? Nein. Alles sprach und spricht nach wie vor für die gute alte Schulweisheit.
Jetzt prüfen Sie sich selbst? Haben Sie es schon immer gewusst, dann ist alles gut. Sind Sie anderer Meinung, dann wollen Sie ganz sicher auch davon nichts wissen. Fake News, Verschwörung – welche eigentlich? – rechtsradikaler, rassistischer, antisemitischer … bitte ergänzen Sie nach Belieben – Extremismus. Nazis erkennt man woran? Sie sind Maskenverweigerer?!
Nun gut. Was berichtet nun das ZDF? Wieder etwas, das Sie nicht hören wollen. Sie können die Empörungsrakete schon mal vorzünden: EU-Behörde zweifelt am Nutzen von FFP2-Masken. Gemeint ist die Gesundheitsbehörde ECDC, das European Center for Decease Prevention and Control, das europäische Pendant des US-amerikanischen CDC. Nicht zu glauben. Weder dass das ECDC zu solche traditionelle Schulmeinungen kommt, vor allem aber, dass das ZDF, dieser Hort der Pandemie-Wahrheit über so etwas berichtet. Da rutscht einem fast die Maske von der Nase. Unglaublich. Lesen Sie’s – wenn Sie noch dazu lernen wollen – am besten selbst nach. Und verraten Sie niemanden, woher Sie den Tipp haben!