Der Teufel hat uns vor die Wahl gestellt, unter vier Dingen eines für unser Leben zu wählen; die anderen drei seien uns dann für immer verwehrt: Google, Platons Dialoge, Prousts »Suche« oder die Bibel. Als Gewinn winkt uns, sich dem Gewählten, der Philosophie, der Literatur oder der Offenbarung, ganz und gar hingeben zu können. Tatsächlich stehen wir bei solch teuflichen Versuchungen meist vor verhängnisvoll manipulierten Entscheidungen. Der freie Zugang, den der Teufel gewährt, verkehrt die Güter ins heillos Aporetische. Teuflisch ist insbesondere die Illusion der freien Wahl. Mit Googles Advanced Analytics hat der Teufel unsere Entscheidung längst praedeterminiert. So verfängt sich die naheliegende List, auf Google zu setzen, weil darin Platon, Proust und die heiligen Schriften aufgesogen, im teuflischen Netzwerk. Alles in einem zu bekommen, verwandelt alles zu Nichts. Noch jede List, die im Namen des Wahren und Schönen gegen den Listigen versucht wurde, endete im heillosen Unglück des kleinen, trügerischen Erfolgs. Listiger als der listenreiche Verführer sein zu können, in diesem vom Teufel inspirierten Glauben liegt die tödliche Hybris, die die klügsten Menschenkinder dem gefallenen Engel zugehören lässt.
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