Übersterblichkeit – woran kann’s nur liegen?

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Übersterblichkeit 2022

Das Statistische Bundesamt hat’s veröffentlicht: die Übersterblichkeit in 2022 (wie schon in 2021) ist höher als der Durchschnitt der Jahre und höher als im Horrorjahr 2020. Gut, das könnte man schon erstmal ignorieren und tut es ja auch grundsätzlich. Aber dann muss man sich halt doch dazu äußern – auch BR24. Im Frühjahr 2020 wurde die Übersterblichkeit in knapp zwei Wochen in Bergamo für den Beweis einer pandemischen Lage gehalten – alle berichteten. Katastrophe. Wie gesagt knapp zwei Wochen in einem überschaubaren Gebiet. Die Übersterblichkeit wurde auf 6% (!) veranschlagt. Das sei – so damals Harald Lesch zur besten Sendezeit – nicht übersehbar. 

Die Mortalität von COVID-19, das wird inzwischen nicht mehr bestritten, liegt bei 0,15 bis höchstens 0,3%. Ein Blick auf worldometer.info genügt: die Länder mal nach positiv getestenen Corona-Toten pro 1 Million Einwohner sortiert: 

Worldometer: Tote mit positivem PCR-Test pro 1 Million Einwohner

Für Peru ergibt sich 0,65% – über 2 ½ Jahre (!) – also…??? Deutschland findet sich erst auf Rang 59, mit 0,18%, was gut und vergleichsweise wenig, aber immer noch mehr als der Weltdurchschnitt auf Rang 109 mit 0,08% ist. Wir wollen die Zahlen mal so stehen lassen – auch wenn Sie sie als Schwurbbelei ansehen sollten. 

Also eine Übersterblichkeit kann sich daraus – nicht wirklich ableiten. Interessant ist nun aber, wie unterschiedlich auf die 6% in Bergamo und die 19% in ganz Deutschland reagiert wird. Die Übersterblichkeit findet sich auch in vielen, fast allen, europäischen und außereuropäischen Ländern, die auf COVID-19 mit drakonischen Massnahmen reagiert haben und … dann … ab 2021 zum Glück einen Ausweg gefunden hatten. 

BR24: Übersterblichkeit 2022

Wie gesagt die Reaktion auf die dramatischen Zahlen sind verhalten. Die Experten bemühen sich dem auf die Spur zu kommen. Bislang leider noch ohne großen Erfolg. BR24 lässt hier nicht locker: „Übersterblichkeit: Das sagen Experten zur hohen Sterberate“. Sie, also die Experten, die BR24 gefragt hat, können sich einiges vorstellen – überlastete Krankenhäuser z.B. oder durch den pandemischen Gesundheitsschutz ausgesetzte Behandlungen oder Nachholeffekte bei anderen Infektionskrankheiten … Herz-Kreislauf-Tote scheinen eine große Rolle zu spielen. Und vor allem sind die mittleren Jahrgänge betroffen, die zwischen 18 und 59?! COVID-Tote, das scheint klar, sind es nicht. Und es zeigt sich, ein globaler Trend – es kann also nicht an nationalen Fehlentwicklungen oder -entscheidungen liegen. Aber woran liegt’s dann? Zum Glück sind wir 2022 ja deutlich ruhiger. Panik ist nicht! Wir gehen das ganz ruhig an und ohne Schuldzuweisungen.  

 

 

 

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