Traditional Techniques

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Neues von Stephen Malkmus?! Na ja, ich zumindest bin erst jetzt drauf gekommen. Nach seinem Techno-Ausflug von 2019 (Groove Denied) hat er im März diesen Jahres das Folk-Album Traditional Techniques veröffentlicht. 

SM Volksmusik? Wenn man über Stephen Malkmus erstaunt sein könnte, dann wenn er uns mal nicht erstaunt. Erstaunt sind wir immer.  Manchmal über große Stilinnovationen wie mit Pavement, dann wieder über nerdig trotzige Ironie über die Erwartung, durch ihn immer etwas Innovatives ausgeliefert zu bekommen.

Die Kritik ist sich weitgehend einig, Traditional Techniques ist kein epochales Meisterwerk. Aber irgendwie meisterlich schon. Auf der Indie-Wertschätzungsskala von Null-Schrott bis Zehn-Epochenwerk wird er meist auf einer soliden 6,5 bis 7 gerankt. Das ist Nummer sicher. Niemand will seine Kritikerkompetenz ernsthaft gefährden. Die Neue muss einem nicht gefallen, aber es ist halt schon SM. Für diejenigen, die seit den frühen Pavement-Tagen zu SMler wurden, weil er ihnen das Lebensgefühl des Post-Grunge vorsang, ist auch seine Neue ein Muss. Also auch für mich.

Auch auf seiner Neuen ist er der Alte. Es sind seine traditional techniques, die  im Alten sich finden, aber wegen zu großer Nähe keine angemessene Beachtung fanden. Erst aus der nötigen bewundernden SM-Distanz erschließen sie sich – jedenfalls dem Kenner. SM war es – glaube ich – der auf die geläufige Frage, nach dem Song der Songs, mit Born on the Bayou von CCR erstaunte. Wer hätte das gedacht? Eben. 

Jetzt also das Folk-Album mit Weltmusik-Flair: „I’m Miles Davis Better Than You“ heißt es in „Xian Man“ und trifft die Botschaft wohl ganz treffend. 

Ich werde es beflissen hören und mir meinen Reim darauf machen. Pavement bleibt Pavement und Stephen Malkmus die Musik danach. 

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