Ovids Metamorphosen III: Der Staat sieht sich bedroht

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Den Tag darf man nicht vor dem Abend loben: er beginnt strahlend, zeigt sich mittags großartig und lässt ihn uns nachmittags in Ruhe genießen, bevor er sich dann abends bedrohlich eindunkelt, um schließlich in der Nacht furchtbar zu enden. Bei Cadmos, dem Thebengründer, hat uns Ovid den Cliffhanger gegeben, dass man „immer den letzten Tag eines Menschen abwarten, und keineswegs darf man vor seinem Tode … ihn glücklich nennen“. Und auch der Tod ist noch nicht das Ende: wie gelungen das Wirken eines Stadtgründers genannt werden kann, sehen wir daran, ob die Stadt mittel- und langfristig lebensfähig ist und gedeihen kann.

Cadmos war auf Geheiß des Vaters auf der Suche nach Europa. Statt ihrer fand er eine Kuh, auf deren Wink er Theben gründete, nachdem er das Schlangen-Untier getötet hatte. Er hatte scheinbar alles richtig gemacht. Er hatte Ares, dem die Riesenschlange zugehörte, mit einem Frondienst besänftigt und bekam Harmonia, die Tochter von Ares und Aphrodite, zur Frau. Bei ihrer Hochzeit kamen alle Götter zusammen: harmonischer konnte es nicht sein. Er war in all seinem Glück aber ein vom Vater Verbannter und die neue Heimat gründet in seiner Heimatlosigkeit.

WIR LESEN OVID
Ovid – WikiCommons

Ovids Metamorphosen sind ein lesenswerter Klassiker. Wir lesen Stück für Stück die fünfzehn Bücher in kleinen überschaubaren Abschnitten. Können wir Philosophisches zur Zeit daraus lernen? Finden Sie’s raus und lesen Sie mit! Das geschah bisher.

Harmonie des gegensätzlich Gestimmten

Die Harmonie von Gegensätzen hebt das Gegensätzliche freilich nicht auf.[1] Sie fügt etwas zusammen, gibt ihnen eine neue Form und lässt sie in dieser zusammenwirken ohne in ihr aufzugehen. Das aus dem Chaos Geschaffene bleibt dem Wirken des Chaos anheimgegeben. In den olympischen Göttern wirken weiter titanische Kräfte.

Venus und Mars (1485) von Sandro Botticelli

Sandro Botticelli (1445-1510) gibt in seinem Gemälde Venus und Mars von 1485 eine Vorstellung der „Vereinigung“ von zweien, die gegensätzlicher kaum sein könnten. Der Kriegsgott Mars, der in Freund und Feind denkt und immer auf der Suche nach Feinden ist, die vernichtet werden müssen (oder jedenfalls können), fiel nach der Begegnung mit Venus in ohnmächtigen Schlaf. Er wirkt weggetreten, sinnlos entkräftet und nicht gerade würdevoll „verkörpert“. Wir wissen warum er so hilflos erschöpft ist und nicht gerade als strahlender furchteinflößender Krieger erscheint. Die kleinen Sartyrn machen sich, mit seinen Waffen spielend, über ihn lustig. Auch dass einer ihm mit dem Muschelhorn direkt ins Ohr bläst, kann ihn nicht wachmachen. Mars ist für eine Weile „erstorben“ und aus der Welt verschwunden und „idiotisch“ in den weltabgewandten Schlaf versunken. Venus ist konsterniert und kann sich an ihrer Überlegenheit nicht recht freuen. Ohne allzu sehr ins Detail zu gehen: der Zeigefinger ihrer linken Hand steht jedenfalls in deutlichen Kontrast zu dem von Mars rechter Hand. Wir betrachten ihn wie Venus mit kopfschüttelnder Fassungslosigkeit. Sie weiß, dass die Harmonie der Vereinigung jedenfalls nicht dauerhaft ist und wohl auch nicht ganz befriedigend war. Es bleibt Unabgegoltenes, etwas, das sich der Form nicht auf Dauer fügt.

Der Väter Schuld

Im griechischen Mythos begegnet uns das immer wieder: nicht (nur) die Täter selbst werden bestraft, der Fluch richtet sich auch auf die Nachkommen, die gar keine Schuld trifft.[2] Sie sind als Nachkommen in der vorausgehenden Tat gefangen. Wenn der Bauer sein Land vergiftet, werden noch die Kindeskinder hungern. Sie können nichts dafür, aber sie erben die Schuld.

Mit Actaions (Sohn der Tochter Autonoë) und Semeles (der Tochter) Schicksal hat uns Ovid zwei Geschichten erzählt, deren schreckliches Ende das Glück des Cadmos ernsthaft betrübt. Dann wandte Ovid sich Tireisias zu. Er erzählte von dessen Erblindung und dem Erfolg seiner ersten Weissagung (dem Tod des Narziss’). Man konnte hoffen, damit hätte auch das Unglück von Cadmos ein Ende gefunden. Aber nun kehrt es nach Theben zurück. Tireisias ist Ovid nun die erzählerische Brücke zum Schicksal des Pentheus, das mit dem der Stadt selbst innig verbunden ist. Pentheus ist der Enkel des Cadmos, der noch von Cadmos selbst zum thebanischen König gemacht wurde.

Tireisias empfiehlt, dass Theben dem „neuen Gott“ Bacchus huldigen möge. Und Pentheus selbst prophezeit er ein schlimmes Ende, weil der etwas zu sehen wünscht, was seinen unheiligen Augen verborgen bleiben müsse. Die Weissagung erfüllt sich – wie Ovid in dem schönen und um seine prägnante Schönheit wissenden Satz formuliert: dicta fides sequitur, responsaque vatis aguntur:[3] Den Worten folgt Gewissheit und das Orakel des Sehers wird Wirklichkeit. [4]

Wider die Desinformationspandemie

Pentheus freilich gibt nicht viel auf „blinde Seher“ – vor allem wenn ihre Weissagungen wenig staatstragend sind. Wir würde heute von „sogenannten Experten“ reden, die sich als „Verschwörungstheoretiker“ hervortun und aus den regierungsamtlichen Expertenrat ausgeschlossen bleiben oder werden. Pentheus zweifelt, dass es den „neuen Gott“ (novus) überhaupt gibt. Und der Zweifel ist nicht gänzlich unberechtigt: War es wirklich Zeus, der Semele schwängerte? Zeus bot sich bei ungewollten Schwangerschaften als gute Ausrede natürlich an: könnte der junge, verführerische Athlet, mit dem die Schöne erwischt wurde, nicht doch ein in menschliche Gestalt geschlüpfter Zeus gewesen sein, dem sie sich einfach nicht erwehren konnte? Und selbst wenn, dann ist damit seine Göttlichkeit noch keineswegs abzuleiten? Nur diese merkwürdige Geschichte, dass Zeus den Ungeborenen Semele im Sterben entriss und ihn im eigenen Schenkel wachsen ließ und ihn schließlich selbst gebar, macht ihn zum Gott. Zeus als Göttervater zugleich die Göttermutter – vergleichbares konnte nur Athene, die Kopfgeburt des Zeus, von sich sagen.

Vor allem aber ist Pentheus der Bacchus-Kult zuwider. Die hemmungslosen Ausschweifungen verweichlichen und lösen die staatliche Ordnung auf. „Welch ein Wahn hat euren Sinn betört, ihr Schlangengeborenen, du Volk des Mars.“ Man dürfe nicht erlauben, dass „Theben von einem waffenlosen Knaben erobert [wird], den kein Krieg, keine Speere, keine Rosse erfreuen, sondern nur Haar, das von Myrrhe trieft, weichliche Kränze, Purpur und Gold, das in bunte Gewänder eingewoben ist.“ Das Bacchantische steht gegen die geschaffene Ordnung und droht sie aufzulösen. Das allein muss allen Gutgläubigen ein Beweis für den Betrug des Bacchus sein, der „sich seinen Vater zugelegt und seine Mysterien erlogen hat“.[5]

Pentheus Schicksal ist damit besiegelt: sich dem Gott zu verweigern, muss ein böses Ende nehmen. Er wird schließlich von seiner Mutter Agaune und deren Schwestern, die in ihm während der Mysterienfeier einen Eber zu sehen glauben, bei lebendigem Leib zerrissen. Sein Ende gleicht dem des Actaion: er wurde von seinen Hunden zerfleischt, Pentheus von seiner Mutter und seinen Tanten zerfetzt.

Das Dionysische

Der Triumpfzug des Bacchus

Bacchus ist der römische Name für Dionysos. Zum Dionysischen ist seit Nietzsche viel geschrieben worden, dem kann hier nichts Neues hinzugefügt werden. Wir haben seither jedenfalls einen anderen Blick auf die Griechen – und auf die Geschichte unserer Kultur. Das Dionysische steht für das rauschhaft Ekstatische und unbändig Lebendige, das aller Ordnung vorausgeht und ihr zugrunde liegt. Die Ordnung ist Ordnung des Ungeordneten. Sie ist nur gut, wenn sie von sich weiß, dass sie auf etwas beruht, das ihr selbst nicht entspringt.

Nietzsche betont dabei – anders als eine aufs Dionysische verkürzte Interpretation nahelegt – die Zusammengehörigkeit des Apollinischen und des Dionysischen. Das „Vergehen“ der Tradition bestand darin, in den schönen, anmutigen Griechen einzig das Apollinische zu sehen und das Dionysische zu ignorieren, auf das sich das Apollinische wesenhaft bezieht. Das „Griechische“ ist gelebtes Drama, in ihm wird die Tragik des menschlichen Daseins sichtbar, als vernünftige Triebwesen ihrem Leben eine Ordnung zu geben, die dem Leben gerecht wird und gerade deshalb immer wieder zerbricht. Der göttliche Kosmos ist keiner des menschlichen Glücks: es findet sich darin gelegentlich, aber es bleibt immer das vergängliche Glück der Sterblichen, die nicht das Maß aller Dinge sind.

Bei Ovid ist von dieser Tragik nicht viel zu spüren. Bei ihm ist Pentheus Schicksal einfach die Strafe für einen Verblendeten, von einem, der nicht hören will und deshalb fühlen muss. Anders noch in den Bakchen des Euripides. Dort will und muss Dionysos sich als Gott beweisen: „Zeigen will ich mich als Gott den Menschen. … Nun hat schon Kadmos Thron und Würden abgetreten / an Pentheus, seiner Tochter Sohn, der gegen mich, / die Gottheit, kämpfen will, / mich ausschließt von den Spenden / und meiner in Gebeten nirgendwo gedenkt. / Dafür will ihm und allem Volk von Theben ich / beweisen meine Göttlichkeit. Errang ich hier / den Sieg, dann ziehe ich, mich offenbarend, weiter.[6]

Das freilich ist nicht so einfach. Nicht weil die Sterblichen nicht hören wollen – im Gegenteil, sie sind aufs „Hören“ angewiesen. Die Götter von Angesicht zu Angesicht zu sehen ist tödlich. Sie sind den Menschen nur in Verstellung zugänglich. Sie müssen etwas als göttlich verstehen, das sich in ihrer, menschlichen Welt zeigt.[7] Und ihre menschliche Welt wird nicht von einem Gott bestimmt – sie ist der Schauplatz sich widerstreitender göttlicher Mächte. Pentheus steht fürs Gesetz und die staatliche Ordnung, die die Unordnung der Gesetzlosigkeit bei Strafe des Untergangs begrenzen muss. Er steht für die Formung des lebendigen Stoffs, der in sie als Stoff eingeht, aber in ihr nicht aufgeht. Die Anerkennung des Dionysischen verlangt von ihm die Anerkennung der apollinischen Leistung, die der Gott freilich nicht zu geben bereit ist. Die griechischen Götter erkennen nicht an, sie unterwerfen.

Pentheus und die feststeckenden Seeleute

Bei Ovid wird das Dionysische vorausgesetzt. Eine staatliche Ordnung, die dem Dionysischen keinen Raum gibt, ist zum Scheitern verurteilt. Um zu zeigen was das heißt. wandelt Ovid den Mythos entscheidend ab und lässt nun die eigentliche Verwandlung in einer eingeflochtenen Szene durch einen Acoetes erzählen.

Johann Wilhelm Baur, Die Tyrrhensichen Schiffer
(1641)

Pentheus versucht über das Dionysische Herr zu werden. Er lässt den Anführer der Bacchanten gefangen nehmen. Bei Euripides ist klar, dass Dionysos selbst in menschlicher Gestalt festgenommen wurde und nun das Verhängnis des Pentheus plant. Ovid lässt das offen. Pentheus verlangt vom Häftling, den er bereits als „Todgeweihten“ anspricht, sich zu erklären. Der Gefangene nennt sich Acoetes und erzählt die Geschichte seiner Begegnung mit Dionysos. Der betrunkene Dionysos sei, jung und von beeindruckender Schönheit, auf sein Schiff gekommen. Er hätte ihn sofort als einen Gott erkannt: „Nichts habe ich an ihm gesehen, was man für sterblich hätte halten können.“ Seinen Schiffsleuten versichert er: „Ich weiß nicht welche Gottheit in diesem Körper wohnt, aber in diesem Körper wohnt eine Gottheit.[8] Die Seeleute glauben so wenig wie Pentheus an diese Ahnungen, wittern in dem schönen Jüngling den Sohn eines reichen Vaters und damit Beute. Sie meutern gegen Acoetes, entführen den Jüngling und werden in einem spektakulären Auftritt in Delphine verwandelt. Das Ganze hat etwas Komödiantisches. Nicht nur die Verwandlung der Seeleute in ihrem Efeu umrankten Schiff. Auch die Erzählsituation selbst: Acoetes, der „dionysische“ Erzähler, dem Ovid die Verwandlung in den Mund legt, will durch die Erzählung die Wirklichkeit des Dionysischen zeigen. Bei den „gottlosen“ Seeleuten hatte er noch höhnisches Lachen geerntet, nun hofft er, Pentheus, der den „neuen Gott“ ebenfalls nicht anerkennt und ihn bereits zum Tode verurteilt hat, durch die Erzählung zur Einsicht zu bringen? „Bei ihm selbst schwöre ich dir nun – denn kein Gott ist so nahe wie er – daß meine Erzählung ebenso wahr ist, wie sie unwahrscheinlich klingt“.[9] Der Erzähler Acoetes appelliert also, seiner unwahrscheinlichen Geschichte doch Glauben zu schenken, weil er ihre Wahrheit durch den Schwur an jenen Gott bekräftigt, dessen Existenz Pentheus gerade bezweifelt. Das ist grotesk. Und Ovid lässt Acoetes/Dionysos noch den erläuternden Einschub machen, er schwöre bei einem Gott, der nicht gegenwärtiger sein könnte (nec praesentior) – ebenfalls ein Motiv, das wir aus Komödien kennen: Pentheus kann das nichts sagen, wir „Zuschauer“ freilich erkennen darin schmunzelnd den Hintersinn und lachen über Pentheus, der das nicht versteht.

Pentheus und seine Erben

Pentheus lässt sich von der „kunstvollen“ Erzählung begeistern oder er wird untergehen. Wunder haben es ja so an sich, dass man sie nicht erwartet und sie sich keineswegs von selbst verstehen. Sie können aber so erzählt werden, dass wir sie und das in ihnen Gesagte uns „angeht“. Die Erzählung kann uns für sie einnehmen. Acoetes, von Hause aus mittellos, hatte von seinem Vater nur „seine Kunst“ geerbt, die „sein ganzer Reichtum“ war.[10] Er demonstriert sie jetzt in dieser Erzählung.

Pentheus und seine disziplinierten Krieger werden dem Dionysischen nicht standhalten. Aber Pentheus’ Willen, die staatliche Ordnung durch kriegerische Disziplin zu schützen, darf bei den zeitgenössischen Römern auf Verständnis und sogar Zustimmung hoffen: „Männer, die kein Kriegsschwert, keine Feldtrompete erschrecken konnte und kein Heer mit gezückten Waffen, sollen nun von Frauenstimmen, weinseligem Wahnsinn, zuchtlosen Horden und hohlen Tamburinen besiegt werden? … Euch ziemte es, Waffen zu tragen, keine Thyrosstäbe, einen Helm, keinen Kranz aufzusetzen. Denkt bitte daran, woher ihr stammt, und erfüllt euch mit dem Mut der Schlange, die allein war und doch viele getötet hat. “ Das bringt die Stimmung der konservativen Römer wohl bestens zum Ausdruck: wenn nötig muss das Dionysische verbannt werden.

Augustus

Als einer der Nachkommen des verbohrten Pentheus war in den Augen Ovids wohl Octavian, der seinen „dionysischen“ Acoetes verurteilt und damit dem Dionysischen Herr zu werden versucht. Das muss scheitern. Ovid ist der Dichter, der Acoetes wortgewandt und in traumhaften Bildern von Bacchus und seinem Zug von Panthern und Löwen erzählen lässt. Wir erinnern uns an den Epilog, in dem Ovid sein „dionysisches“ Werk über alle staatliche Ordnung erhaben weiß:

Und jetzt hab’ ich vollendet ein Werk, das nicht Jupiters Zornwut,
Feuer und Schwert, die zehrende Zeit nicht zu tilgen vermögen.
Mag er erscheinen, der Tag, wann er will, der nur meines Leibes
Herr ist, die Frist meines schwankenden Lebens zu enden: unsterblich
schwingt der edlere Teil meines Wesens sich über die hohen
Sterne empor, und unzerstörbar dauert mein Name;
Und wo die Römer bezwungene Länder beherrschen, die Völker
Werden mich lesen: ich bleibe, wenn irgend die Ahnung der Sänger
Wahrheit besitzt, im Ruhm für ewige Zeiten lebendig.

Wer das Leben beherrschen will, muss es mechanisieren und damit zerstören. Die staatliche Ordnung muss sich des Dionysischen eingedenk bleiben, das sich ihr nie ganz fügt. Eine politische Ordnung, die ganz auf apollinische Hygiene setzt, ist lebens- und freiheitsfeindlich. Ovid hat das Tragische des Widerstreits des Apollinischen mit dem Dionysischen vermutlich nicht wirklich interessiert. Aber mit seiner Geschichte von Pentheus und den Bacchen hat er die engstirnigen Pentheuse der staatlichen Macht gewarnt: wer das Dionysische zu verbannen und mit einem Lockdown auszutreiben versucht, wird scheitern, die staatliche Ordnung ihrem Wert berauben und sie einer Selbstzerreißung aussetzen.

 

Demnächst

Auch andere zweifeln an Dionysos und wollen sich nicht seine Festlichkeiten beteiligen, die Minyas Töchter z.B. Stattdessen erzählen sie Geschichten, die es in sich haben. 

 

[1] Harmonia bekommt als Hochzeitsgeschenk eine Halskette, die deren Trägerin ewige Jugend und Schönheit garantiert. Das freilich ist ein Verstoß gegen die kosmische Ordnung und verheißt Unglück. Jung und schön zu sein bedeutet nicht, sein Leben glücklich führen zu können – wie sich an so manchem Starlet erweist. Wer ewige Jugend und Schönheit als seine Schicksalskette wählt, mit dem wird es böse enden. 

[2] Das wohl berühmteste Beispiel ist Ödipus: er und seine Kinder Leben unter den Wirkungen des Fluchs, den Pelops gegen Laios aussprach.

[3] III 527. Dicta fides sequitur – das darf auch für PzZ gelten!

[4] Michael von Albrecht übersetzt: „Auf die Worte folgt die Erfüllung; und was der Seher verkündet hat, spielt sich ab.

[5] III 558: adsumptumque patrem commentaque sacra.

[6] Euripides, Die Bakchen 22 u. 43ff.

[7] Sich als Gott beweisen, dazu muss er Außergewöhnliches zeigen, Kunststücke produzieren, die die Sterblichen staunen lassen.

[8] III 610ff.: nil ibi quod credi posset mortale videbam /… Quod numen in isto / corpore sit, dubito; sed corpore numen in isto est.

[9] III 658ff: Per tibi nunc ipsum (nec enim praesentior illo / est deus) adiuro, tam me tibi vera referre, / quam veri maiora fide:

[10] III 588: ars illi sua census erat.

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