Ovid Metamorphosen I: Apollons unglückliche Liebe

Lesedauer 11 Minuten
Apollon und Daphne von Gian Lorenzo Bernini

Eine der berühmtesten Metamorphosen der Ovidschen Metamorphosen findet sich abgebildet in einer nicht weniger berühmten Statue Gian Lorenzo Berninis (1598-1680): eine junge Frau verwandelt sich in einen Baum, offenbar auf der Flucht vor einem jungen Mann, der ihr nachstellt. Es ist eine künstlerische Herausforderung, diese bewegte Geschichte der Flucht und Verwandlung in dauerhafte Form zu bringen und in Stein zu hauen.

Widerstreitende Schönheit

Es ist Apollons „erste Liebe“,[1] eine Liebe auf den ersten Blick: kaum hat er Daphne erblickt „ersehnt er die Vermählung“.[2] Die Liebe wird zur unglücklichen: Apollon liebt, Daphne flieht. Sie flieht nicht nur den liebenden Apollon, sie flieht bereits das Wort „Geliebte“. Sie flieht die Vorstellung „Geliebte“ genannt zu werden, Geliebte zu sein. Sie ist schön, eine Tochter des Flussgottes Peneus, und viele „Freier“ bewerben sich um ihre Gunst. Sie wehrt sie alle ab. Sie möchte unverheiratet und Jungfrau bleiben und nimmt sich Diana, die jungfräuliche Göttin des Waldes, zum Vorbild. Wir würden das heute wohl ihren Lebensentwurf nennen. Er sieht weder Heirat noch Männer vor. „Phoebe, der Jungfrau, möchte sie gleichen“.[3]. Ovid spielt mit den Beinamen: Apollon wird auch auch Phoebus genannt und seine Zwillingsschwester Artemis/Diana Phoebe. Ihr möchte sie gleichen statt sich mit ihm zu vereinigen.

Ihrem Vater, der sich Enkel wünscht, trotzt sie ab, unverheiratet bleiben zu können. Ovid berichtet den Dialog zwischen Vater und Tochter zunächst in direkter Rede und wechselt schließlich die Erzählebene: „Jener [Peneus, der Vater] willigt zwar ein, deine Anmut aber verwehrt dir, / So, wie du möchtest, zu bleiben; dem Wunsch widerstrebt deine Schönheit.“ Plötzlich spricht der auktoriale Erzähler selbst zu Daphne und er bereitet uns Leser auf eine Verwandlung vor: ihre schöne Erscheinung passt nicht zu ihrem Entschluss. Ihr Wille muss der Erscheinung gerecht werden oder die Erscheinung ihrem Willen. Natürlich ist für uns woke Transgender Zeitgenossen, das Ganze nicht so überraschend, wissen wir doch, dass die „natürliche“ Erscheinung nicht immer zur selbstgewählten Kunst-Identität passen muss und deshalb entsprechend „getuned“ werden sollte. Feministinnen würden darin wohl chauvinistische Vorstellungen erkennen, die sexuelle Gewalt legitimieren: wer so aussieht wie Daphne, der dürfe sich eben nicht wundern, wenn er angemacht und „ein bisschen“ bedrängt würde. Das gilt für sterbliche Männer, aber auch für männliche Götter.

Äußere Erscheinung und inneres Wesen harmonieren nicht. Ihr Aussehen verwirrt (Männerköpfe). Apollon ist von ihr betört und preist ihre Schönheit, doch die Nymphe flieht vor ihrem Verehrer wie vor einem Feind. Apollon beschwört sie, dass er kein Feind sei und ihr nicht „wehtun will“: „ich folge aus Liebe“ (amor est mihi causa sequendi).[4] Apollon sorgt sich, sie könne sich auf der Flucht verletzen, bittet sie deshalb langsamer zu laufen und versichert ihr, er würde das nicht ausnutzen und ihr ebenfalls langsamer folgen. Der göttliche Apollon kann sich nicht erklären, warum die Nymphe flieht. Er glaubt sie verkenne ihn, halte ihn für einen elenden Sterblichen. Er rühmt seine Herkunft und seine Fähigkeiten: „Jupiter ist mein Vater; was ist und was war und was sein wird, / Ich enthüll‘ es; daß Leier und Lied harmonieren ist mein Werk.[5]

Das alles führt nicht zum Erfolg. Die Sache spitzt sich zu. Der liebestolle Apoll weiß sich nicht mehr zu helfen. Je mehr sie sich ihm entziehen will, desto mehr begehrt er sie. „Doch der göttliche Jüngling / Mag nicht länger die schmeichelnden Worte verschwenden: die Liebe / Treibt ihn voran und im Sturm verfolgt er das rennende Mädchen.[6] Hatte Daphne Apollons Werben von Anfang an als Beutejagd verstanden – und Apollon hatte ihr das als verblendetes Missverständnis vorgeworfen: Ihre Flucht sei unangebracht, „so flieht ja das Lamm vor dem Wolfe, die Hirschkuh / Flieht den Löwen, die Tauben mit zitternden Schwingen den Adler“, er aber sei ja kein Feind, sondern ein Liebender. Was er ihr scheint, ein Jäger auf Beutezug, das wird er, je entschlossener er versucht, sie für sich zu gewinnen.

So wie im weiten Gefilde ein gallischer Hund einen Hasen
Sieht: er rast auf die Beute, der andere rennt um sein Leben.

Also der Gott und die Jungfrau: sie stachelt die Angst, ihn die Hoffnung.
[7]

Der Gott wird in der Jagd zum bissigen Hund, der mit seinen Klauen nach der Beute greift und zuzubeißen versucht. Natürlich wird Apollon, der Gott, das Rennen gewinnen. Daphne kann ihm nicht entkommen. Sie verlassen die Kräfte und kurz vor dem besitzergreifenden Zupacken Apollons fleht sie „ach öffne Dich mir, o Erde, so ruft sie, / Oder vernichte die allzu begehrte Gestalt durch Verwandlung!“.[8]

Ihr Flehen wird erhört: Daphne (Δάφνη), die Nymphe, verwandelt sich zu Daphne (δάφνη), einen Lorbeerbaum: Daphne, δάφνη, ist nämlich das griechische Wort für Lorbeer.

„Was bleibt…“ den Nachgeborenen?

Was machen nun wir Nachgeborenen mit dieser Verwandlung, die von Ovid so lustvoll beschrieben wird wie vorher die ungestüme Jagd und der verzweifelte Versuch des Entrinnens.[9] Führt die kunstvoll ausgestaltete Geschichte tatsächlich nur zur Einsicht, dass man die Zeichenfolge δάφνη als Eigenname und als Gattungsbegriff verwenden kann? Oder wollen wir sie als aitiologische Erklärung der Entstehung des Lorbeerbaums verstehen, die wir unseren Kindern erzählen können, wenn sie uns fragen, was das für ein Baum sei, der da am Hauseingang steht. Das findet wohl wenig Anklang. Jedenfalls hat die Verwandlungsgeschichte einen anderen Sinn als den der biologischen Einordnung.[10] Oder ist die Verwandlung Daphnes nur ein Teil einer anderen Geschichte, z.B. der von sexueller Gewalt oder einer unglücklichen Liebe?

Wie schließt Ovid die Verwandlungsgeschichte ab. „Was bleibt ist glänzende Schönheit[11] oder ein adelnder Glanz, den sie verströmt, und der Apollon auf ewig in den Bann schlägt.

Phoebe – er liebt auch den Baum: er legt an den Stamm seine Rechte
Unter der Rinde, der neuen, erspürt er noch immer des Herzens
Flatternden Schlag: Da umschlingt er die Zweige wie Glieder mit seinen
Armen und küßt das Holz, das noch jetzt vor den Küssen zurückbebt.
‚Weil es verwehrt ist‘, so sagt ihm der Gott, ‚daß du Gattin mir werdest,
Sollst du doch sicher, ich will es, als Baum mir gehören: für immer
Wirst du, o Lorbeer, das Haar, die Leier, den Köcher mir schmücken

Apollon liebt noch den Baum und in ihm Daphne, deren Schönheit aus ihm glänzt. Doch seine Liebe, die zärtlich den Baum umarmt und küsst, spricht vom „Ich will“ des Besitzen-Wollens. Und noch der Baum scheint sich den Küssen entziehen zu wollen.

Apollons Liebe

Apollon und Daphne, Francesco Albani, Louvre

Liebt Apollon wirklich?[12] Seine Liebe ist nicht das Ergebnis eines glücklichen Zufalls, der zwei Personen zusammenführt, zwischen denen es dann „funkt“. Sie verdankt sich stattdessen dem „wilden Zorn“ des Amor, den Apollon selbstüberheblich beleidigt hatte. Apollon hatte das Ungeheuer Python mit Pfeil und Bogen besiegt, die er bislang (wie seine Schwester Artemis) nur zur Jagd auf Wild genutzt hatte. Als er Amor mit seinem Bogen sitzen sieht, verhöhnt er den kleinen Sohn der Venus, er solle die Waffen großen Männern überlassen. Er möge „Liebesgetändel schüren“, sich aber aus den männlichen Dingen heraushalten. Es gebühre nur ihm, Apollon, – und man muss wohl ergänzen seiner Zwillingsschwester Artemis, die Waffen zu tragen. Der gedemütigte Amor wird dem überheblichen (superbus) Apollon in die Schranken weisen und will ihm zeigen, dass er ihn bei Weitem an Wirkung überragt.

Dein Bogen mag alles, / Phoebus, verwunden, der meine trifft dich: so sicher, wie alle / Wesen ein Gott überragt, verblaßt dein Ruhm vor dem meinen.[13]

Wie die Ilias vom Krieg der Griechen gegen Troja berichtet, ihren Kern aber im „Groll“ des Achill sieht („Vom Groll singe Göttin des Peleiaden Achilleus…“),[14] so handelt die Geschichte von Apollon und Daphne vom „wilden Zorn“ des Amor und dem Kräfteringen der beiden ruhmsüchtigen und um Anerkennung heischenden Götter. Die Liebe Apollons und die Verweigerung Daphnes rechnet Amor sich als Wirkung seines Tuns zu. Er schoss zwei Pfeile ab: einen goldenen, der Apollon trifft und sein Liebe entfacht, ihn geradezu liebestoll macht; der zweite, bleierne, trifft Daphne und bewirkt das Gegenteil: sie wird dadurch unempfänglich für die Liebe und will von ihr nichts wissen.

Also wurde der Gott zur Flamme, es loderte Feuer / Ihm in der Brust, und die Hoffnung ernährte vergebliche Liebe.[15]

Amor, die Liebe, macht aus dem strahlenden Gott einen liebestollen Gecken. Kaum trifft ihn der Pfeil der Liebe, sieht er die Welt mit anderen Augen. Und wie Amor es ihm eingab, (ver-)folgt er Daphne,[16] von „Amors Flügeln getragen“.[17] Amor, die Liebe, ist der Grund, warum er Daphne nachstellt (amor [gleich Amor] est mihi causa sequendi). Apollon sieht die Kräfte, deren er sich gerade noch gerühmt hat, in Schranken gewiesen: er erkennt (!), dass sie in Grenzen wirksam sein können und das heißt er erkennt sich selbst. Die Wahrsage-Kunst, zu sagen, was sein wird, was war und was ist (per me, quod eritque fuitque estque patet), scheint ihn zu verlassen: müsste er doch wissen, dass seine Hoffnung auf Erfüllung vergeblich ist. „Dem Seher“, sagt Ovid, ist nun „dunkel die Zukunft“,[18] Liebe macht ihn sprichwörtlich blind. Und als Gott der Heilkräuter muss er einsehen – wie Ovid ihn selbst sagen lässt – , dass gegen die Liebe kein Kraut gewachsen ist.[19] Auch was die den Streit entfachende Kunst des Bogenschießens betrifft gesteht er nun ein: „Wohl trifft sicher mein Pfeil, doch ein einziger ist, der noch sichrer / Trifft und das Herz in der Brust, das ahnungslose, verwundet“.[20]

Der Streit der Götter ist gar kein Streit um generelle Vorherrschaft oder Hierarchie; er ist Bestimmung des Wirkbereichs der Kräfte.[21] Die Götter erkennen, was sie in ihrem Wesen ausmacht. Der strahlende Gott der musischen Schönheit, der jugendlichen Gesundheit und der schicksalshaften Ereignisse, findet seine Grenze in der Liebe und ihrem Entzug. Er selbst wirkt in einer Welt, in der andere Götter (und Kräfte) wirken, deren Kräfte sich wiederum an seinen messen, d.h. ihr Maß finden.

Apollon liebt, heißt dann, er steht unter der Macht des Amor. Das gilt im Gegenzug auch für Daphnes jungfräulichen Lebensentwurf: er ist das Produkt der attrahierenden Kraft von Artemis/Diana und der abstoßenden Wirkung des bleiernen Amor-Geschosses. 

Liebt also Apollon oder steht er unter der Wirkung einer Kraft, der er sich gar nicht entziehen kann? Wie steht es mit unserer Liebe? Was die Geschichte ja so unschicklich attraktiv macht, ist das wir einen Gott, den strahlenden Gott, in einer peinlichen Verstrickung erleben, aus der er sich nicht befreien kann und am Ende klagend scheitert. Ihm geht es nicht anders als uns Sterblichen – auch er macht aus sich einen Affen, der um die Zuneigung der Angebeteten bettelt. Sind wir Herr unserer selbst, wenn uns die Liebe packt? Die Geschichte von Amors Pfeilen bringt unsere eigenen Erfahrungen zu Wort.  

Eros und Philia

Aber ist es tatsächlich die Liebe, die Apollon da trifft? Die Liebe hat eine lange philosophische Geschichte. Etwas grob gesprochen wird darin zwischen dem platonischen Eros (ἔρως), der aristotelischen Phila (φιλία) und der christlichen Agape (ἀγάπη) unterschieden. Die letztere können wir mit Blick auf Ovid mal dahingestellt sein lassen. Im platonischen Eros begegnet uns ein Verlangen und zwar das Verlangen nach dem Guten. Wer liebt, liebt etwas als etwas Gutes und das Gute ist das, was man will und begehrt. In der platonischen Tradition ist Liebe eine Vereinigungskraft, ein Bestreben sich mit dem Guten zu verbinden. Liebe als Begehren gründet zugleich auf einem Mangel; sie hat nicht, was sie will. Hier dominiert in gewissem Sinne die Selbstliebe. Aber im Unterschied zum Begehren wird das Begehrte nicht vom Begehren bestimmt: es ist nicht gut für etwas anderes (das Begehrende), sondern an und für sich. Liebe zeigt ein erstaunliches Reflexionsverhältnis, sie ist Philia. Wer liebt, möchte das Wohl des Geliebten fördern, er möchte das Gut des Anderen um des Anderen willen. Das Gut des Liebenden ist das Wohlergehen des Geliebten. Der Liebende erstrebt das Glück des Geliebten, das ihm zum Glück wird. Das eigene Glück des gelingenden Lebens zeigt sich im Glück des Geliebten.

Die Wechselseitigkeit des Strebens ist erstrebenswert, aber nicht notwendig. Gerade dort, wo sie nicht vorliegt, offenbart sich das Wesen der Liebe besonders klar. Mütter lieben ihre Kinder noch bevor diese überhaupt zum Lieben fähig sind und meist auch dann noch, wenn sich die Kinder ihnen gegenüber lieblos verhalten.

Unglückliche Liebe

Aber Liebe kann sich auch verrennen: Mutterliebe z.B. kann zur Bevormundung werden. Das Gute, das der Liebende für die Geliebte erstrebt, muss tatsächlich gut für sie sein. Das geht bei Personen nur durch Anerkennung seiner personalen Autonomie. [22] Ich muss nicht annehmen, was ein anderer mir Gutes tun will. Liebe darf sich nicht aufdrängen und übergriffig sein. Und darin gründet wohl „unglückliche Liebe“.

Apollon und Daphne , Fresco im Archälogischen Nationalmuseum Neapel

Unglückliche Liebe ist in dem Sinne unerwiderte Liebe, dass sie nicht angenommen wird. Die Geliebte flieht wie Daphne die Liebe und Apollon liebt nur dann, wenn er sein Begehren von der Anerkennung der Geliebten abhängig macht. Wir können dahingestellt sein lassen, ob Apollons Liebe mehr seinem sexuellen Begehren oder seinem Bestreben, Daphnes Wohlergehen zu fördern, entspringt, sie ist „unglücklich“, weil sie sich nicht von der personalen Autonomie Daphnes leiten lässt. Daphnes Verwandlung ist eine Geschichte über „unglückliche Liebe“ und das „Unglück“, das sie hervorbringt.

Die Macht der Liebe

Das Unglück ist Ergebnis des Streits zwischen Apollon und Amor. Darin bekundet sich eine eigentümliche Paradoxie: die Macht der Liebe (und Amors) zeigt sich gerade an dem Unglück, das sie hervorzubringen vermag. Kraft zeigt sich am Widerstand, den sie bricht. Die ganze Geschichte wird durch Motive des Jagens und Besiegens dominiert und bestimmt das göttliche Kräftemessen. Apollon bezwingt die Python und wird nun von Amor zur Jagd auf Daphne geschickt, die er freilich nicht zu erlegen vermag. Dass er sich unerreichbare Ziele setzt, zeigt, dass er der Macht Amors erliegt.[23]

Die Macht der Liebe hätte sich auch daran zeigen lassen, dass sie alles überwinden kann, das einer glücklichen Erfüllung im Wege steht. Auch dann hätte Apollon den Widerstand spüren müssen, den die Kraft überwindet. Und tatsächlich erlebt Apollon dies im Entzug Daphnes und ihrer Verwandlung. Sie wird zu „seinem Baum“ und in ihm liebt er sie – auf seine, besitzergreifende Weise – noch in ihrer Verwandlung. Und in diese göttliche Zuwendung scheint sich endlich auch Daphne zu fügen, denn „zustimmend bewegte der neue / Lorbeer die Äste; man sah wie ein Haupt den Wipfel sich neigen“.[24]

Auch in der Oper wird von Daphnes Verwandlung gesungen

Z.B. bei Georg Friedrich Händel (1684-1759) und bei Richard Strauss (1864-1948)

Demnächst

Auch andere Flussgötter haben schöne Töchter. Eine davon ist Io, auf die auch Jupiter aufmerksam geworden ist. Das kann nicht gut enden …

[1] I 452: primus amor Phoebi

[2] I 490: conubia cupit

[3] I 476

[4] amor est causa sequendi ist also noch kein Indiz für friedvoll, gewaltfreie oder gar zärtliche Werbung! Es verweist auf den Zorn Amors, denn seine Liebe ist kein Zufall; die Demütigung Amors treibt vielmehr das Geschehen.

[5] I 515ff: Iupiter est genitor; per me, quod eritque fuitque / estque, patet; per me concordant carmina nervis

[6] I 530ff: sed enim non sustinet ultra / perdere blanditias iuvenis deus, utque movebat / ipse amor, admisso sequitur vestigia passu

[7] I 533ff.: ut canis in vacuo leporem cum Gallicus arvo / vidit, et hic pradam pedibus petit, ille salutem … sic deus et virgo est hic spe celer, illa timore.

[8] I 546f.: tellus, ait, hisce vel istam, / qua nimium placui, mutando perde figuram!

[9] I 548ff.: „Kaum hat sie solches gebetet, da fällt eine schwere Erlahmung / Ihr auf die Glieder, die schwellende Brust überzieht sich mit feiner / Rinde; es wachsen die Haare zu Blättern, zu Zweigen die Arme; / Auch die Füße, soeben so rasch noch, sie hangen in trägen / Wurzeln, das Haupt wird Wipfel: was bleibt, ist glänzenden Schönheit

[10] Ovid hätte solche Geschichten wohl auch als gute „Liebesboten“ empfohlen. Tatsächlich kann man sich gut vorstellen, dass jemand beim mallorcinischen Spaziergang die Gelegenheit eines Lorbeerbaums nutzt, seiner Angebeteten von Apolls Feuer und Daphnes Abwehr zu erzählen.

[11] I 552: remanet nitor unus in illa.

[12] Dilige, et quod vis fac – verschiebt die Frage wieder auf das, was Lieben (diligere) ist: Ist Apollons Nachstellen tatsächlich ein Ausdruck der Liebe?

[13] I 463: figat tuus omnia, Phoebe, / te meus arcus, ait, quantoque animalia cedunt / cuncta deo, tanto minor est tua gloria nostra.

[14] μῆνιν ἄειδε θεὰ Πηληιάδεω Ἀχιλῆος

[15] I 496: sic deus in flamma abiit, sic pectore toto / uritur et sterilem sperando nutrit amorem

[16] I 531f.

[17] I 540: pennis adiutus Amoris

[18] I 491: suaque illum oracula fallunt.

[19] I 523f. Ei mihi, quod nullis amor est sanabilis herbis, / nec prosunt domino, quae prosunt omnibus, artes.

[20] I 519f.: Certa quidem nostra est, nostra tamen una sagitta / certior, in vacuo quae vulnera pectore fecit.

[21] Es ist etwas sarkastisch formuliert: Zuständigkeitsgerangel.

[22] Man kann Opern lieben. Sie „tun“ uns etwas Gutes und sie zu lieben heißt, dem Glück, das sie gewähren können, gerecht zu werden.

[23] Der Kontext mit der vorausgehenden Jagd auf das Ungeheuer Python ist zumindest anrüchig. Dieser Sieg führte zur Gründung der pythischen Spiele, deren Sieger mit „Laub beliebiger Bäume“ bekränzt wurden – weil „es noch keinen Lorbeer gab“. Nun schmückt Apollon sich mit Lorbeer. Aber war Apollon siegreich? Wohl nicht so, wie er das ursprünglich vorhatte.

[24] I 566f.: factis modo laurea ramis / adnuit utque caput visa est agitasse cacumen.

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