Ein kleines, aber feines Online-Magazin, Multipolar, hatte auf Zugang zu den Protokolle der Krisensitzungen des RKI geklagt und schließlich gewonnen. In den Protokollen war vieles, der Großteil, geschwärzt. Die Schwärzungen wurden nun auf Druck der „Öffentlichkeit“ weitgehend entfernt (siehe dazu Die Welt) und stehen nun hier zur Einsicht – insgesamt 2.515 Seiten. Ich hab‘ mir da mal die Stellen herausgesucht, wo ausdrücklich von FFP2 Masken die Rede ist. Und was muss ich lesen? Hier mal ein kleiner Auszug:
Stellungnahme zu FFP2-Masken in Allgemeinbevölkerung:
- Anwendung von FFP2-Masken setzt Schulung voraus, da komplexer in der Anwendung als MNS, selbst mit Schulung viel Fehlanwendung u.a. bei med. Personal, Maske muss individuell angepasst werden
- Solidarisches Prinzip (Stichwort Fremdschutz) entfällt, wenn Eigenschutz in Vordergrund rückt
[…]
- Atemwegswiderstand wird erhöht, ggf. ärztliche Rücksprache notwendig bei Grunderkrankungen, zudem auch hier Complianceproblem
[…]
- Schaden von FFP2-Masken überwiegt ggf. Nutzen
- […]
- Der Bevölkerung sollte kommuniziert werden, welche Probleme/Schäden durch das Tragen von FFP2-Masken entstehen
[…]
Sprachregelung zur Verwendung von FFP2-Masken im privaten Bereich. Kurzes Dokument zu dieser Fragestellung wurde primär für den internen Gebrauch vorbereitet, anhand der Argumente die letzte Woche ausgetauscht wurden: FFP2-Masken sind eine Maßnahme des Arbeitsschutzes
- Wenn Personen nicht geschult/qualifiziertes Personal sind, haben FFP2 Masken bei nicht korrekter Anpassung und Benutzung keinen Mehrwert
[…]
Die Einschränkungen sind im Dokument klar dargestellt und es gibt keine Evidenz für die Nutzung von FFP2-Masken außerhalb des Arbeitsschutzes, dies könnte auch für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden
[…]
Bisherige Studien zur Wirksamkeit von FFP2-Masken sind daran gescheitert, dass Masken nicht oder nicht korrekt getragen wurden, ihr Nutzen sollte auf Arbeitsschutz von Personen die mit infektiösen Patienten arbeiten begrenzt bleiben
[…]
Falls Fragen zu FFP2-Masken für Risikogruppen kommen: diese können den Risikogruppen nicht auf Dauer zugemutet werden. Sind nur für die unmittelbare, medizinische Arbeit vor Ort und für einen begrenzten Zeitraum gedacht (nach 75 Minuten Tragen sollte eine 30-minütige Pause eingelegt werden).
Das alles findet sich im Oktober/November 2020. Richtig, das ist nichts Neues. Das wusste man seit Jahrzehnten. Aber dieses Wissen wurde ignoriert. Auch das wäre nicht so schlimm, man kann ja an Masken glauben und sich selbst und andere schützen wollen. Das steht jedem frei. Die Verteufelung von Leuten, die die Wirksamkeit von Masken bezweifelten und selbst keine tragen wollten, als unmoralische, unsolidarische, gefährliche Subjekte ist der eigentliche Skandal. Das wäre auch dann noch zu verurteilen, wenn Masken in der allgemeinen Flächenanwendung einen Schutzeffekt hätten. Und bei dieser Verunglimpfung haben viele ihren Beitrag geleistet. Eine offene Diskussion über die Nutzung von Masken war jedenfalls nicht möglich und ist es bis heute nicht. Nicht unsere Qualitätsmedien sorgen für Aufklärung. Die Wahrheit muss von kleinen spendenfinanzierten Außenseiter-Medien per Klage aufgedeckt werden. Danke Multipolar!