Dr. Markus Unnewehr ist Chefarzt der Pneumologie und Infektiologie und fordert ein „Umdenken“ in der Corona-Politik. Unnewehr ist kein Impfgegner – im Gegenteil – und man wird sich schwertun, ihn als bösen Querdenker zu verunglimpfen. Aber er „plädiert für eine grundsätzlich neue Denkweise im Umgang mit Corona. Schluss mit ansatzlosen Tests und den meisten aller Auflagen. Wer sich krank fühlt, bleibt zu Hause, der Rest geht arbeiten, lautet seine Formel – auch mit Blick auf den kommenden Herbst.“ Und natürlich beklagt er die furchtbar schlechte und völlig tendenziöse Datenlage und -erhebung. Aber auch die schlechten „RKI-Zahlen zeigten, dass die Sterblichkeit in 2022 unter die einer Influenza gesunken sei. Die nunmehr wenigen Todesfälle beträfen fast nur noch schwer Immunsupprimierte“. Das Problem „Corona sei weiterhin in den Köpfen der Menschen und hemme sie auf vielfache Weise. Unnewehr spricht von einer chronifizierten gesellschaftlichen Angstpsychose-Störung.“ Die Menschen werden sich weiterhin infizieren. Die Maske, ok, die wirke – bei fachgemäßer Nutzung. Aber eben nicht in der Breite. Generelle Maskenpflicht ist Blödsinn. Auch das zeigen die Daten gut. Sie waren immer – als gesundheitspolitische Maßnahme – ein politisches Instrument, ein sozialpsychologisches, manche nennen es moralisches Druckmittel – wie das ja auch Drosten, pardon, Prof. Dr. Drosten früh eingestand.
Und ganz in diesem Sinne antwortet – nicht grade zur Freude des WDR – Klaus Stöhr, inzwischen auch Mitglied des Sachverständigenrats der Bundesregierung. In der aktuellen Stunde des WDR sagt er: „Die Ansteckung lässt sich nicht verhindern. Und auch Quarantäne und Isolation machen da keinen Unterschied. Das Testen macht keinen Unterschied. Man wird sich infizieren, aber das Virus zirkuliert frei. […] Das ist die normale Reaktion, wie wir mit Atemwegserkrankungen umgehen.“
Klaus Stöhr in der Aktuellen Stunden des WDR vom 24.07.2022