... und späte focussierte Erkenntnisse
In vielen US-Staaten ist die Maskenpflicht weitgehend aufgehoben. Darüber wurde hier auch schon gesprochen. Der Focus zieht nun auch Vergleiche. Ich zitiere:
Bislang haben Lockdown-Kritiker Recht behalten
Doch was bedeutet diese Politik für die Pandemie-Bekämpfung? US-Präsident Biden hatte unter anderem Texas als zu leichtsinnig bei der Aufhebung von Maßnahmen bezeichnet. Bislang haben die Kritiker der Lockdown-Maßnahmen allerdings Recht behalten. Beispiel Texas: Die Infektionszahlen sanken nach der Aufhebung der Maßnahmen kontinuierlich, ebenso wie die Zahlen der als Corona-Opfer registrierten Verstorbenen. Der aktuelle 7-Tages-Mittelwert liegt um 40 Todesopfer pro Tag (bei einer Bevölkerung von 29 Millionen Einwohnern). Zum Vergleich: Deutschland, das sich seit Dezember in einem immer weder nachgeschärften Dauer-Lockdown befindet und in einigen Städten sogar unter freiem Himmel Maskenpflicht anordnet sowie Ausgangssperren, registriert mit seinen 83 Millionen Einwohnern pro Tag immer noch mehr als 150 Tote – steht also aktuell nicht besser da.
Und am Ende heißt es sogar: „Die Behörden haben überzogen.“ Wer hätte das gedacht?!
Andere Länder, andere Sitten
Wie verlo… ähm, verloren… die Sache anderswo steht, zeigt sich in U.K. Dort hatte der böse Dominique Cummings den Brexit und den Wahlsieg der Konservativen durchgesetzt und war dann im innersten Kreis der Regierung während der ersten Phase der „Pandemie-Bekämpfung“ (bis zu seiner Entlassung im November 2020).
Nun greift Cummings den Gesundheitsminister Matt Hancock scharf an und bezichtigt ihn, mehrfach gelogen zu haben. Er hätte nicht oder nur sehr spät auf wissenschaftliche Beratung gehört und damit tausende von Corona-Toten auf dem Gewissen. Sofort sprangen – mit der notwendigen ideologischen Distanzierung natürlich – die links-liberalen Medien drauf. Die Wissenschaft sah sich bestätigt. Ja, man hätte eben zu spät auf sie gehört, man schon viel früher und viel viel härter in den Lockdown gemusst.
Doch halt. Um was geht’s. Cummings war ja selbst einer derjenigen, der zur abwartenden Vorsicht mahnte. Nein. Was er anspricht ist der Bergamo-Effekt. In Bergamo wurden tausende Infizierter, die keine schweren Krankheitssymptome hatten, in Altenheime ausgelagert. Eine entsprechende Verordnung zwang auch die privaten Heime zur Aufnahme. Das und der Umstand, dass alle positiv Getestete und „Symptomverdächtige“ auf die Krankenhäuser verwiesen wurden, hat den kurzfristigen Anstieg der Fallzahlen in Bergamo verursacht und die Bilder produzieren lassen, die dann um die Welt gingen. Auch in England wurden in 2020 in die Heime zurück verlegt. Dort zwar nur die erkrankten Heimbewohner selbst, aber ohne vorherige Tests und ausreichende Schutzmaßnahmen. Matt Hancock soll – laut Cummings – im Kabinett und in der Taskforce nun mehrfach versichert haben, dass nur negativ Getestete zurückverlegt würden und ausreichende Testkapazitäten und Schutzmaßnahmen organisiert seien. Das freilich war offenbar nicht der Fall. Und so kam es – wie in den meisten Ländern (eben auch in Schweden und Deutschland!) – zu der hohen Sterblichkeit in Alten- und Pflegeheimen (zwischen 30 und 50% aller an und mit Corona Gestorbener). Also kein Grund für die alternativlose Wissenschaft sich bei Cummings zu bedanken. Eher umgekehrt. Das hätten sie mal verhindern sollen statt Einsperr-Phantasien zu modellieren.