Muss einem jetzt Prof. Dr. Dr. Lauterbach schon leid tun?

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Karl Lauterbach, Prof. Dr. Dr., ein mutiger Verfechter der Maske, er wollte die staatlichen Fürsorge-Maßnahmen zum Schutz vor Corona von Anfang an viel länger und viel härter – nur so sei der Virus einzudämmen. Jetzt muss er sich mit so was auseinandersetzen: „Wir wissen nicht, ob die Verwendung von Alltagsmasken dazu führt, dass die erhaltene Virusdosis geringer ist und dass der Krankheitsverlauf deshalb weniger schädlich sein könnte. Das ist eine reine Spekulation. Dazu gibt es keine wissenschaftlichen Belege.“ Nein, das ist kein Verschwörungstheoretiker, der hier verharmlost. Glaub’ ich jedenfalls. Das ist Christian Drosten. Nicht so nebenhin, sondern in der Anhörung des Bundestags am 9. September. Das ist keine späte Einsicht. Eher umgekehrt. Befragt, ob die epidemische Lage von nationaler Tragweite für beendet erklärt werden könne, antwortete er entschieden, dass sich die Situation keineswegs entspannt habe. Und zum Beleg, dass dabei Masken auch nichts nützen, brachte er diese Wahrheit zum Besten. Ach so.

Aber es könnte doch sein. Das ist das alles beherrschende Argument. In manchen Ländern höchste „Infektionszahlen“, also richtig gesagt: positiv Getestete, aber kein relevanter Anstieg von Hospitalisierung oder gar Todeszahlen. Aber es könnte ja sein! Es könnte sein. Nur isses halt nicht. Das wurde am Rande auch in „Hart, aber fair“ (21. September 2020) angesprochen – keine Sendung, die ich besonders mag – ich war beim Zappen irgendwie reingekommen und sofort hängengeblieben als ich Prof. Dr. Dr. Lauterbach unter den Diskutierenden sah. Uups, dachte ich, da wird ja mal im Ansatz diskutiert. Und der Prof. Dr. Dr. wird sogar gebeten, endlich damit aufzuhören, Panik zu schüren. Seine Verlautbarungen sahen plötzlich sich Gegenargumenten ausgesetzt. Er habe einfach keinen Monopolanspruch auf Wahrheit, hieß es da und es gebe auch viele andere vernünftige Stimmen, die gehört werden müssten. Puh, das tut irgendwie gut.

Der Prof. Dr. Dr. war sichtlich überrascht. Er wollte doch nur belehren, weil er’s einfach besser weiß – nee, genauer gesagt, feststellt, was niemand bestreiten kann – Verschwörungstheoretiker natürlich ausgenommen.

Die Argumente von Prof. Dr. Dr. Lauterbach sind aber eher grenzwertig. Er erklärte uns, dass nur 25% der Intensivpatienten überleben und sie müssten dann mit schwerwiegenden Langzeitfolgen rechnen. Ach wirklich? Das, glaube ich, hatte ich von Anfang an gesagt. Da hatte aber Prof. Dr. Dr. noch für die Freiheit zu Beatmungsgeräten gekämpft. Gut, dass Prof. Dr. Dr. Lauterbach das jetzt auch so kundtut. Und von den Kinder-Superspreadern war nun auch nicht mehr die Rede. War da nicht mal das Kinderspielplatz-Sperrgebiet? Und er behauptete, dass Deutschland mehr testet als Spanien und Großbritanien und dennoch weniger Infektionszahlen hätte. Ist das so? Dann müssen die offiziellen Zahlen nicht stimmen, denn die sagen, dass UK 326.223 pro 1 Million Einwohner testet, Spanien 262.797 und Deutschland 173.621 (lt. offiziellen Zahlen von WorldoMeter Stand 21. Sept. 2020). Aber Prof. Dr. Dr. Lauterbach weiß es bestimmt besser.

Ist ja auch egal. Alle in der Runde bestätigen sich (?), dass wir es gut gemacht haben – richtig: niedrige Werte im Vergleich. Nur bei den anderen lief es auch deutlich besser als die Experten vorausgesagt hatten Von den bösen Schweden hört man gar nichts mehr? Ach, bei denen läuft’s im Moment gar nicht so schlecht? Und in Weißrußland? Lassen wir das. Das wäre vermutlich Anti-AntiFa. Und wir haben’s gut gemacht heißt auch: Menschen aus der Bahn geworfen, Grundrechte eingeschränkt und 750 Milliarden Schulden gemacht. Denn es könnte ja sein… es könnte sein!

Aber das ist ja nur ein Teilchen vom Teil. Die Masken haben tatsächlich höchst fragwürdigen Nutzen. Wollen Sie nachlesen? Die Maßnahmen waren nicht gerade evidenzbasiert und die kassenärztliche Vereinigung sieht im politischen Management den unnötigen Grund für eine Corona-Panik, die „die Gesellschaft krank mache“.

P.S.: Um Himmels Willen jetzt wird Prof. Dr. Dr. Lauterbach auch noch von Urban Priol gedisst. Und das ganze auf 3SAT. Nun gut, jetzt ist’s mit dem Querdenken aber mal genug. 

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