„Missglückter Protest“ – es lebe die Meinungsfreiheit

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Man kann’s politisch gut finden. Man kann’s auch gutheißen und vielleicht ein bisschen relativieren, wenn jemand in die „Brot und Spiele“ Suppe spuckt. An Flitzer hat man sich ja schon gewöhnt, aber wenn die jetzt auch noch vom Himmel kommen? Egal. Mir jedenfalls. 

Was mir nicht egal ist, gar nicht egal, ist wie das aufbereitet wird. Was sagt der Tagesspiegel: „Die harte Landung von Greenpeace. Versickert jetzt der Fluss an Spendengeldern?“ Das bringt die Sorgen der „Öffentlichkeit“ wirklich gut auf den Punkt. Das geht einem schon nahe, auch mir. Schließlich kenne ich einige, gut sogar, sogar sehr gut, die z.B. das „Greenpeace Magazin“ abonniert haben, weil sie sich deren „Sache“ echt verbunden fühlen.  Und deshalb will ich da auch gar nichts dramatisieren. Das machen andere Sympathieträger schon. Friedrich Merz empfiehlt jetzt die Aberkennung der Gemeinnützigkeit und RTL fragt sich und uns, „Wie weit darf Protest gehen?“ Also wegen mir …  na lassen wir das. 

Ich will da auch keine „härtere“ Gangart. Um Himmels Willen!? Ich frage mich nur, was wäre, wenn mit dem Schirm nicht Greenpeace, sondern Querdenken gegrüßt hätte?  Die mediale Aufregung mag ich mir gar nicht vorstellen. Wir hätten vermutlich ein neues Anti-Terror-Gesetz und eine Säuberungsaktion für überflüssig, weil rechtsradial bewohnten Wohnraum – der Tagesspiegel hat bei Entmietungsaktionen ja Erfahrung: dem Berliner Arzt Paul Brandenburg wurde auf Grund einer verleumdenden Tagesspiegel-Kampagne die Praxis gekündigt, obwohl nun selbst der Tagesspiegel inzwischen einräumt, dass er da wohl „desinformiert“ hat. Nun gut, er hätte es ja auch nicht so weit gebracht, wenn Frau Stephanie Weyand, eine Referentin der SPD-Bundestagsfraktion, nicht als wachsame Bürgerin beim Vermieter denunziert hätte. Da kann nun der Tagesspiegel wieder nichts zu.    

Das Leben geht weiter und wir haben ja auch was gelernt. So titelt die Süddeutsche: „Protest bei der EM. Der Bruchpilot zeigt eine Schwachstelle auf“. Sehen Sie, das machen Querdenker halt nicht, die gehen einfach nur ins Netz von Verschwörungsjägern.

P.S.: War die Flugbahn vielleicht von Modell-Physikern wie Frau Dr. Priesemann berechnet? Da kann schon mal was schiefgehen!

Der Tagesspiegel zur Greenpeace Aktion:

und die F.A.Z zu den handwerklichen“ Fehler bei der Verleumdung des Tagesspiegels

und die investigative Süddeutsche mit einem hübschen Sonnenuntergang – herrlich!