Inside Kakanien I 65: Vom Geschäft und der Dichtung, der es gleicht

Lesedauer < 1 Minute

Aus der militärischen Umarmung will sich die Parallelaktion schnell entwinden. Nein, so wirklich will man nun doch nicht sein. Man möchte das grausam Wirkliche, das gewalttätig Wirkliche, das mit Waffengewalt und Todesdrohung einhergeht, doch lieber in paralleler Distanz halten – vor allem, wenn es so unverbindlich auftritt wie dieser merkwürdig unbedeutende General, der selbst eine militärische Parallelaktion darstellt, damit auch das Zivile militärisch zivilisiert wird. Es gab ja in dem Sinn noch keine Qualitätsmedien und keine ÖRR.

Also sucht man sich Rat beim industriellen Meisterdenker, beim philosophierenden Großindustriellen. Das Militär ist ihm … na ja … ein ordens- und abzeichenhöriger Verein, der die Tiefen der neuen Wirklichkeit nicht verstehen kann. Das kann der Geschäftsmann, der dem Dichter gleich die „verwickeltsten Weltverhältnisse“ mit einem Blick durchschaut. Er braucht dazu keine (Aus-)Bildung mit zertifizierten Abschlüssen. Die Dichter berufen sich auf die Musen. Der Geschäftsmann folgt seinem Instinkt. Der Mann des „Weltgeschäfts“ „ist verwandt mit der Dichtung“ und „besitzt irrationale, ja geradezu mystische Seiten“. Er „durchschaut mit einem Blick die verwickelsten Weltverhältnisse“ und es gibt „kaum eine Angelegenheit des Lebens“, mit der er nicht verflochten wäre. Sein Wirken ist „ein Kosmos im kleinen“ und verdankt sich dem „Geheimnis des kraftvollen, einfachen, großen und gesunden Lebens“. Der wahre Geist der Parallelaktion ist nicht militärisch, er nimmt sich ein Beispiel am großen Geschäft.

Schreibe einen Kommentar