Über Literatur zu schreiben ist gar nicht so einfach. Warum ein Roman gefällt, eine Erzählung uns gefangen nimmt und ein Gedicht etwas schier Unbeschreibliches auszudrücken vermag, das lässt sich nicht so leicht sagen. Michael Maar hat’s versucht. In Die Schlange im Wolfspelz, Das Geheimnis großer Literatur (2020) versucht er dem Wesen großer Literatur nahezukommen.
Die Sache gestaltet sich bereits bei vergleichsweise einfachen Dingen schwierig – vor allem wenn man irgendwie poetisch klingen will:
„Vieles zu sagen schwer mir fällt. Nicht gut. Ich meine: Vieles fällt mir schwer zu sagen. Nicht gut. Ich will sagen: Es fällt mir vieles zu sagen schwer. Nicht gut. Ich will sagen: Vieles, was ich sagen will, fällt mir schwer. Ich krieg’s nicht hin.“
Das schreibt Botho Strauß (geb. 1944) und wird in Michael Maars Geheimnissen zitiert und kommentiert: „Er kriegt’s nicht hin, und das Verrückte ist: Er steckt den Leser damit an. Wie würde man es denn richtig sagen? Wir bekämen es auch nicht hin. Es fiele uns zu schwer. Ratlosigkeit.“[1] Dinge richtig zu sagen, das ist so einfach nicht. Und dann erst mit Stil.
Stil
Was ist Stil? Per definitionem ist er das, was einen auszeichnet. Und ausgezeichnet zu schreiben, ist eine Kunst, ein „Balancieren auf dem Seil“ des guten Geschmacks. „Ich beherrsche die deutsche Sprache“ meint ein Stilist wie Alfred Polgar (1873-1955), „aber sie gehorcht nicht immer.“[2] Nun könnte man meinen, Stil sei doch vor allem Schmuck und es käme doch auf das Geschmückte, also die mehr oder weniger gut formulierte Sache an. Das freilich hieße eine musikalische Idee, von ihren Noten, in den sie sich ausdrückt, zu unterscheiden: „bis auf die Noten sei alles prima“.[3] Gedanken lassen sich ohne ihren sprachlichen Ausdruck nicht denken.
Michael Maar führt dafür eine Geschichte an, die Daniel Kehlmann in seinem Roman Die Vermessung der Welt von Alexander Humboldt (1769-1859) erzählt: Humboldt fährt mit einigen Begleitern den Rio Negro hinab. Um die Zeit zu verkürzen wird er gebeten eine Geschichte zu erzählen. Das sei nicht seine Sache, erwidert Humboldt, er möge das Erzählen nicht sonderlich, „aber er könne das schönste deutsche Gedicht vortragen, frei ins Spanische übersetzt. Oberhalb aller Bergspitzen sei es still, in den Bäumen kein Wind zu fühlen, auch die Vögel seien ruhig, und bald werde man tot sein.“ Die Begleiter sind verdutzt. Soll es das gewesen sein? Wir erraten es. Es geht um des Wandrers Nachtlied, das Humboldt in seiner Not komplett entzaubert hat:
Über allen Gipfeln
Ist Ruh
In allen Wipfeln
Spürest Du
Kaum einen Hauch;
Die Vögelein schweigen im Walde.
Warte nur! Balde
Ruhest Du auch.
Offenbar ist es gar nicht so leicht, das Gleiche mit anderen Worten zu sagen.
Michael Maar lüftet das Geheimnis großer Literatur in vier großen Schritten. Im ersten Teil (Kapitel I bis III) geht es um das, was Stil ausmacht und guten von schlechtem unterscheidbar macht. Es geht um das rechte Wort und das sprechende Beiwort, das Verb und den Rhythmus, den kurzen Satz und die lange Periode. Ja sogar die Satzzeichen sprechen hier mit: bei „Warte nicht hängen“ ist die Kommasetzung tödlich oder lebensrettend. Und ein Doppelpunkt kann nicht weniger entscheidend sein als das richtig gesetzte Komma: „Der Mensch denkt, Gott lenkt“ ist doch ganz etwas anderes als „Der Mensch denkt: Gott lenkt“. Michael Maars Buch der Geheimnisse ist reich an solchen Einsichten. Der Leser ist nach seiner Lektüre ein anderer Leser, aufmerksamer und feinfühliger. Vor allem hat er gelernt, die große Literatur langsamer, genauer und lustvoller zu lesen, und sie von schlechter, nachlässig und anschauungsarm geschriebener zu unterscheiden.
Die Bibliothek
Der zweite Teil (Kapitel IV) führt uns in die Maarsche Bibliothek. Von den großen „Klassikern“ der Klassik, Goethe, Schiller, Wieland, Herder führt er uns bis zu Clemens J. Setz (geb. 1982), von dem ich kaum gehört und nie was gelesen hatte. Natürlich gibt es in dieser literarischen Geschichte, die Michael Maar da erzählt, viele tugendhafte Helden, aber auch einige viel Gepriesene, von denen nur deshalb erzählt wird, um uns vor ihren Stilsünden zu warnen.
Von einigen Großen, die man immer gut und groß gefunden hat, erfährt man nun, warum sie es sind. Und das macht sie meist noch besser und größer. Franz Kafka (1883-1924) und Robert Walser (1878-1956) gehören hierhin. Beides Autoren, denen Michael Maars uneingeschränkte Bewunderung gilt. Seine Stilanalysen zu Kafka, der im Buch der Geheimnisse immer wieder herbeigerufen wird, waren für mich ein wahrer Begeisterungsverstärker. Und Robert Walser, der mich geheimnisvoll in den Bann gezogen hatte und von dem ich nicht hätte sagen können weshalb – vielleicht hätte ich von seinem trockenen, unprätentiösen Stil gesprochen; nun weiß ich, dass fast das Gegenteil richtig ist: wir finden bei ihm feinfühlige Genauigkeit und fast immer den überraschenden Ausdruck:
„Der Rauch des Dampfschiffes flog nach hinten und wurde von der Luft eingesogen. Die Berge am anderen Ufer waren in dem Dunst, den der vollendet schöne Tag über den See verbreitete, kaum zu sehen. Sie schienen aus Seide gewoben zu sein. […] Ja, die runde Aussicht war blau, selbst das nahe Grün und das Rot der Dächer sahen sich bläulich an. Man hörte ein einziges Gesumme, wie wenn die ganze Luft, der ganze durchsichtige Raum leise gesungen hätten. Auch das Summen und Surren hörte und sah sich blau an, beinahe!“[4]
Anderes, bisher unentdeckt Großes stellt Michael Maar uns vor und bringt uns durch den zwanglosen Zwang seiner Stilanalysen zur Lektüre. Hier wären – für mich – Josef Roth (1894-1939) oder Heimito Doderer (1896-1966) zu nennen. Beiden widmet Michael Maar ausführlichere Stilanalysen. Er zieht sie als Kontrastmedium auch bei der Analyse anderer Texte heran. Wer ihnen ähnlich ist, der bekommt meist auch die Zustimmung des Autors, wer von ihnen abweicht, der zeigt damit seine Schwächen.
Nicht jeder freilich, dem Michael Maar stilistische Meisterschaft zuspricht, verlockt mich gleichermaßen zur Lektüre. Nicht alles überzeugt. Aber doch ziemlich viel. Und auch dort, wo er mich mit seiner Begeisterung nicht mitzureißen vermag, glaubt man doch zu verstehen, was Michael Maar meint und warum er gut findet, was er gut findet. Ich gestehe, dass ich Rudolf Borchardt (1877-1945) bisher nicht kannte. Michael Maar widmet ihm gleich drei Autoren-Kapitel. Aber auch die werden mich bis auf Weiteres nicht zu seiner Lektüre „verführen“. Gleiches gilt für Alexander Lernet-Holenia (1897-1976), der bislang ebenfalls an mir vorbeigegangen ist. Er ist wohl ein unterschätzter Autor, von dem Michael Maar meint, „wenn es einen Club der unterschätzten Dichter gäbe, Lernet-Holenia wäre ihr Ehrenvorsitzender“.[5] Nach der Lektüre von Michael Maar weiß man, warum er „ein Meister der Anschaulichkeit in der Beschreibung“ genannt werden kann und worin sein ausgezeichneter „Sinn für Akustik“ liegt. Vor allem nimmt man mit, was die Präzision von Beiwörtern ausmacht und ihren Reichtum. Und dann – ja ich gestehe es – blättert man zum „literarischen Gärtner“ Borchardt zurück und bestellt sich sein posthum erschienenes Gartenbuch doch.
Es wird viel gelobt und die Kunst der Könner bewundert. Es fehlt aber auch nicht an gelegentlicher Kritik. Meist dient sie dazu, die Stärken der wahren Stilisten kontrastreich hervortreten zu lassen. Dabei wird vor großen Namen nicht zurückgeschreckt. In Novalis (1772-1801) und dem „prosaischen“ Hölderlin (1770-1843) des Hyperion meint er „ein Wortgeklingel um ein dröhnendes Nichts der Anschauungslosigkeit“[6] zu erkennen. Auch die Wahlverwandtschaften werden nicht verschont. Das kann natürlich nur heißen, dass der Autor nicht durchgängig recht hat. Und wenn er Recht hätte, wohlgemerkt, ich sage „hätte“, dann will man das doch nicht lesen, also, jedenfalls ich nicht oder nur „im Geheimen“. Auch Fjodor Dostojewski (1821-1881) und Thomas Bernhard (1931-1989), Arno Schmidt (1914-1979) und Hans Henny Jahn (1894-1959) gehören nicht gerade zu seinen stilistischen (!) Lieblingen: Dostojewski schreibt große Romane ohne einen eigenen Stil, Thomas Bernhard ist in seinem verschnörkelten Zorn so ermüdend wie der wort- und lautschöpfende Schmidt; Jahn ist schlicht unlesbar.
Schlange im Wolfspelz
Dass man die Großen auch klein machen kann, zeigt Michael Maar am Beispiel Karl Kraus (1874-1936) und Heinrich Heine (1797-1856). Von Karl Kraus, den ich immer wieder mal gelesen hatte, wusste ich vor Der Schlange im Wolfspelz nicht, dass er ein entschiedener Gegner von Heinrich Heine war und seine Kritik KK-typisch sehr wortreich und gehässig vorgebracht hat. Mir kommt er jetzt wie ein selbstsüchtiger Wolf im literarisch-stilistischen Schafspelz vor. Denn auch über Heinrich Heine darf man mir nichts – oder jedenfalls nicht viel – Abschätziges sagen und das nicht nur wegen des zweifellos distinguierenden Vornamens.
Apropos, Schlange im Wolfspelz? Eine der herausragenden Stilmittel sind Metaphern und Vergleiche. Die können perfekt sitzen und wie aus dem Nichts neue Einsichten schaffen. Aber sie können auch daneben gehen. Und das Danebengehen, die schlechte Metapher, kann selbst zum Stilmittel werden, das, was ist, unverblümt zu zeigen. Recht berühmt Frau Stöhr auf dem Zauberberg von Thomas Mann (1875-1955), der im Übrigen von Michael Maar auch gebührend über Gebühr (?) gefeiert wird. Ich bin mir da nicht so sicher. Also beim Zauberberg schon. Der erhebt sich gigantisch und ist „irgendwie“ genial. Aber Thomas Mann oder Tommy wie ihn Michael Maar vereinnahmend nennt, der ist mir … na sagen wir mal so, mal so mal so. Frau Stöhr jedenfalls möchte – wie so viele – kulturell oder doch zumindest konversationell bedeutsam sein und verirrt sich dann nicht selten in merkwürdige Fremdwortwirrnisse: Drei Wochen habe sie sich „kastriert und trotzdem kein Deka abgenommen“. Und so kann man „mit der Kirche ins Dorf fallen“ und „in der Maske des Biedermeiers“ eine „Schlange im Wolfspelz“ sein. Im Schiefgehen zeigt sich die Kraft und entlarvt doch ein Scheitern.[7]
Lyrik und Erotisches
In Teil drei und vier geht es um Lyrik (Kapitel V) und „Pikantes“ (Kapitel VI – also sechs). Zur Lyrik führt uns Michael Maar auf einen „Kürzestausflug“ – oder anders gesagt, das wäre wohl ein anderes Thema. Und auch zum erotisch „Pikanten“ und dem „Spaß der Welt“ möchte ich mich nicht weiter auslassen als dass ich nun endlich etwas vom berühmtesten Gedankenstrich der (deutschen?) Literaturgeschichte gehört habe und nachvollziehen kann, dass Arno Schmidt ein „Phall für sich“ ist und Martin Mosebach (geb. 1951), der katholische Mosebach, neben seinem ebenfalls so katholischen Erzählhelden Doderer, einer der Künstler, stilistisch (!), des Erotischen sein soll.
Einladung zum besseren Lesen
Wenn wir nach 600 Seiten Michael Maar weglegen, dann wollen wir weiterlesen – und zwar diejenigen, von denen er gesprochen hat. Wir wollen sie genau, aufmerksam und langsam lesen. Wir wollen uns vom Geheimnis großer Literatur inspirieren und uns von denen verzaubern lassen, die in es eingeweiht sind. Womit beginnen? Robert Walser, Franz Kafka und Thomas Mann? Ja klar. Das kommt mir aber etwas wohlfeil vor. Josef Roth oder Heimito Doderer? Hmm, vielleicht demnächst.
Wie wär’s denn mit Johann Peter Hebel (1760-1826)? Michael Maar kann sich an der „unsterblichen Prosa“ Johann Peter Hebels „nicht satt lesen“ und erläutert seine Begeisterung nachvollziehbar. Also greifen wir zum Schatzkästlein des rheinischen Hausfreundes, einer Auswahl von Kalendergeschichten aus den Jahren 1803-1811, das in knapper Erzählform große Geschichten meist von kleinen Leuten erzählt.
Mein premium take away der Schlange im Wolfspelz ist freilich Karl Philipp Moritz (1756-1793) und sein Anton Reiser:
„Er machte sich nehmlich eine große Sammlung von Kirsch und Pflaumenkernen, setzte sich damit auf den Boden, und stellte sie in Schlachtordnung gegen einander – die schönsten darunter zeichnete er durch Buchstaben und Figuren, machte sie zu Heerführern – dann nahm er einen Hammer und stellte mit zugemachten Augen das blinde Verhängnis vor, indem er den Hammer bald hie, bald dorthin fallen ließ – wenn er die Augen wieder eröffnete, so sah er mit einem geheimen Wohlgefallen, die schreckliche Verwüstung, wie hier ein Held dort einer mitten unter dem unrühmlichen Haufen gefallen war, und zerschmettert da lag – dann wog er das Schicksal der beiden Heere gegen einander ab und zählte von beiden die Gebliebenen.“[8]
Welch eine wahrlich kafkaeske und damit wahre Szene. „Man sollte ihn wieder mehr lesen“, meint Michael Maar.[9] Ich werd’s tun und hab’ ihn mir schon rausgelegt.
Nachtrag
Es gibt bei Michael Maar übrigens auch zwei Literatur-Quiz. Blind peer reviewing ist ja ganz hilfreich. Große Literatur oder doch nur zweite, dritte Garde oder gar Schund verdächtige Ware? Sie haben mir zumindest gezeigt, was ich alles nicht weiß und wie wenig Ahnung und Stilgefühl ich doch habe. Wollen Sie auch mal? Von welchem Autor ist dieser Ausschnitt:
„Über uns Bomber, Jagdflieger. Zwei Jäger kommen, spielen Mäusebussard, gucken mal rein, machen brr brr, sind weg – holen Verstärkung, kommen wieder. Der neben mir sagt Himmel, Arsch und Zwirn, springt durchs Fenster, springt auf Schienen und Schotter, reißt Beine nach hinten, reißt Arme nach vorn, brüllt. Aus der Jacke quillt Rotes. Sie wühlen zur Tür, lassen sich fallen, zwischen Waggons, kriechen runter – ich lieg zwischen Puffern, denk: Wenn der Zug jetzt fährt bin ich Matsch. Er fährt nicht, die Lok brennt. Bussardfamilie weg. Es weint und röchelt, es macht tatütata. Ich sitz auf der Böschung, guck’ anderslang. Laufe ein, zwei Stunden – komm . zum Bahnhof, frag’, wo ich bin – nicht mal in Nürnberg. Um vier morgens kommt der Sonderzug, stottert weiter, verschnauft in Salzburg. Ich sehe Häuser, Häuser mit Dach, mit Fenster, Balkon mit Blumen, sage: Ist Österreich schön. Der mit der roten Mütze und Kelle dreht sich um, glotzt mich an, wird mützenrot petunienlila, brüllt: Sie meinen wohl Ostmark.“
Michael Maar lässt keinen Zweifel daran, dass hier „große Literatur“ zu lesen ist. Also wer könnte der Autor sein? Gut, kleiner Tipp, ich müsste nach der Autorin fragen. Wollen Sie googlen oder soll ich’s Ihnen sagen? Denn gewusst hat’s doch jetzt niemand, oder? Wir reden vom Geschenkten Gaul, der 1973 erschienen Autobiographie von Hildegard Knef. Man kann bei Michael Maar nachlesen, dass sich darin noch mehr geheimnisvolle Glanzstücke großer Literatur verstecken. Ich könnte mir jetzt schmeicheln und sagen, dass ich tatsächlich im Besitz der Erstausgabe des Geschenkten Gauls bin, müsste dann aber auch gestehen, dass er nicht bei der (großen) Literatur, sondern eher abseitig abgestellt ist, bei dem, was man gemeinhin als Varia oder gar Obscura etikettiert. Shame on you.
[1] Michael Maar, Die Schlange im Wolfspelz, Das Geheimnis großer Literatur, 2020, S. 429.
[2] Alfred Polgar, Handbuch des Kritikers, 1997, S. 6; zit. nach M. Maar, a.a.O., S. 330.
[3] M. Maar, a.a.O., S. 16.
[4] Robert Walser, Der Gehülfe, zit. nach M. Maar, a.a.O., S. 294. Und welche eine Beschreibung der Tiefe des Wassers, also dessen, was erahnt, das Wasser bestimmt, über das wir dahingleiten: „Steige, hebe Dich, Tiefe! Ja, sie steigt aus der Wasserfläche singend empor und macht einen neuen, großen See aus dem Raum zwischen Himmel und See. Sie hat keine Gestalt, und dafür, was sie darstellt, gibt es kein Auge. Auch singt sie, aber in Tönen, die kein Ohr zu hören vermag. Sie streckt ihre feuchten langen Hände aus, aber es gibt keine Hand, die ihr die Hand zu reichen vermöchte. Zu beiden Seiten des nächtlichen Schiffes sträubt sie sich hoch empor, aber kein irgendwie vorhandenes Wesen weiß das. Kein Auge sieht in das Auge der Tiefe. Das Wasser verliert sich, der gläserne Abgrund tut sich auf, und das Schiff scheint jetzt unter dem Was ruhig und musizierend und sicher fortzuschwimmen.“
[5] M. Maar, a.a.O., S. 316.
[6] M. Maar, a.a.O., S. 200
[7] Für Michael Maar ist auch die Rede vom Elfenbeinturm inzwischen abgeschmacktes Klischee oder ideologischer Kampfbegriff (a.a.O., S. 220). Da kann ich nur froh sein, dass PzZ mit dem Blick aus dem Elfenbeinturm weder das eine noch das andere, sondern eine ironische „Aufhebung“ der philosophischen Ambition meint, etwas, das um keiner anderen Zwecke als nur umwillen seiner selbst zu tun ist.
[8] Karl Philipp Moritz Anton Reiser (1785-90), zit. n. M. Maar, a.a.O., S. 207.
[9] M. Maar, a.a.O., S. 210.