Aufklärung

Lesedauer 10 Minuten

Manchmal hat der Mainstream auch Recht. Die Feuilletons der Qualitätsmedien loben durch die Bank den 2022 erschienenen Roman Aufklärung von Angela Steidele.[1] Und ich schließe mich an. Aufklärung bietet ein Lesevergnügen, das neue Einblicke in die Aufklärung, ihre strahlenden Köpfe und ihre Schatten bringt.

Der historische Roman schildert die intime Freundschaft zwischen der Bachtochter Dorothea und Luise Gottsched. Dorothea schreibt nach dem Tod der geliebten Freundin ihre Erinnerungen auf und gewährt damit zugleich einen mitreißenden Einblick in die Lebensumstände des 18. Jahrhundert und eben der Aufklärung, die den Titel des Romans gibt. Dorothea und Luise treffen sich 1734 in Leipzig. Luise Gottsched ist die gelehrte Gattin des Aufklärers Johann Christoph Gottsched, die nicht wenig zu seinem Ruhm beiträgt und wie so oft als „große“ Frau hinter dem Kerl steht, der dann in der Öffentlichkeit gefeiert wird.

Die Aufklärung ist männlich, oder?

Natürlich geben sich die Aufklärer aufgeklärt und machen sich für Frauenrechte stark, die sie allerdings recht eigenwillig verstehen. Johann Christoph verdankt viel von seinem Ruhm der Arbeit, die er als Aufklärer eben seiner Frau zuschob: sie darf sich auch mit den großen Dingen beschäftigen, vor allem aber soll sie ihm dabei kräftig zuarbeiten. Nach dem Tod seiner Luise bedankt er sich mit einer Biographie, die ihren Beitrag für die gemeinsame Sache verzerrt und zu einem großen Selbstlob verkommt. Überhaupt sind die meisten auftretenden Helden der Aufklärung selbstverliebte Herren, die um öffentlichen Ruhm und Anerkennung kämpfen, sich um Pöstchen und Titel streiten und sich dafür bei der Obrigkeit krummlegen. Christian Fürchtegott Gellert, hochgeachtet und einer der meist gelesenen Autoren der Zeit, zeigt sich in Dorotheas Erinnerungen als hypochondrischer Kauz, der dem gelehrten Esprit einer Luise Gottsched nicht gewachsen ist, es aber versteht sich im Netzwerk männlicher Eitelkeiten einen Platz zu sichern. Und auch der große Aufklärer Lessing kommt bei Dorothea nicht gut weg. Er war 1746 zum Studium nach Leipzig gekommen, in dem Dorothea und Luise leben und das als ein Zentrum des Buchwesens eben auch ein Zentrum der Aufklärung ist. Von dem giftigen, selbstgefällig und publikumsheischend auftretenden Lessing wird es dann heißen: „Der wird sich nach oben beißen. Wer so glänzend schreibt, hat einfach recht, egal, was er sagt! Wem die Sprache gehört, dem gehört die Welt.[2] Das „Oben“, zu dem man sich beißen kann ist allerdings eines auf der Leiter der Bediensteten: es gewährt meist nur ein Auskommen, das immer gefährdet ist und von der obrigkeitlichen Gnade abhängig bleibt. Man(n) muss immer Männchen machen, um geduldet zu sein.[3] 

Von dieser männlichen Aufklärung, fällt doch bei aller Erleuchtung ein allzu langer Schatten, in dem die Frauen – auch die gelehrten und „aufgeklärten“ – zu stehen haben. Mit den Augen Dorotheas und Luises gesehen erscheinen dann plötzlich auch Kant und Rousseau in einem anderen Licht. Das wird ihnen nicht wirklich gerecht.[4] Aber es gibt einen neuen, durchaus erhellenden Blick. Angela Steidele lässt ihre Dorothea Stellen von Kant und Rousseau zitieren, die auch einen ihrer Bewunderer wie mich kopfschüttelnd zurücklassen.

Der historische Roman muss erfinderisch sein

Viele der Einsichten, die man(n) durch die Lektüre des Romans bekommt, verdanken sich der Freiheit, die sich der historische Roman nehmen kann oder geradezu nehmen muss. Nicht alles muss sich genau so ereignet haben. Der Autor und mit ihm der Leser schlüpft vielmehr in eine historische Rolle, die ihn das historische Geschehen miterleben lässt. Der historische Roman macht uns mitfühlend und mitleidend. Das ist Angela Steidele wirklich gelungen. Aufklärung ist ein historischer Roman, der sich bei aller Liebe zum historischen Detail doch gewisse Freiheiten nimmt und diese auch ausdrücklich bekennt. Dorothea überkommen immer wieder Zweifel, ob sich wirklich alles genau so zugetragen hat, wie sie es beschreibt. Die Erinnerung kann täuschen, aber genau darin liegt auch ihre Wahrheit – nicht die historische, aber die der Sache, die menschliche. Als ihre Schwester Elisabeth sie auf gewissen Unstimmigkeiten hinweist, wendet sie sich ärgerlich ab: „Dumme Kuh. Ich werde mir von Elisabeth nicht meine Erinnerungen kaputtreden lassen.[5]

Erinnerung verbindet das Ge- und Erlebte mit dem Leben, das jetzt zu führen ist. Es erinnert das Verinnerlichte, das unser Leben jetzt bestimmt. Was wir geworden sind bestimmt unsere Erinnerung. Wenn Angela Steidele sich und uns an die Aufklärung erinnert, dann nimmt die Aufklärung auch distanziert ironische Züge an. Der Roman stellt vergnüglich und verschmitzt Bezüge zur Gegenwart her: Herr Gugl z.B. versucht ganz im Sinne der Aufklärung das Wissen der Welt zugänglich zu machen und einen Katalog der Kataloge aller verfügbaren Schriften zu erstellen[6] – übrigens in Verbindung mit einem gewissen Salzthal, dem allerdings vorgeworfen wird für die Preußen zu spionieren. Ja, überhaupt die Preußen unter dem Kriegstreiber Friedrich dem Großen, der nur eine Maxime kennt, nämlich „Preußen zuerst!“[7] Und wie sollte einer „Gottschedin“ nicht auch etwas zur geschlechtlichen Sprache einfallen: Christiane von Ziegler, eine Autorin und Beiträgerin der Gesellschaft für deutsche Sprache hatte ein Büchlein mit dem Titel „Verwandtinnen und Bekanntinnen“ veröffentlicht. Luise Gottsched mokierte sich über den Ausdruck „Bekanntinnen“ „‚Aber wir machen uns doch damit lächerlich.‘ ‚Keineswegs. Dass wir Weiber nicht als gelehrt gelten dürfen, aber als tugendhaft gelten müssen, liegt auch an der Sprache, ja sogar der Grammatik.’ ‚Ach ich bitte Sie …‘ ‚Wer seine Vernunft gebraucht, kann die deutsche Sprache nicht geschlechtergerecht finden. Seine, verstehen Sie?‘ Die Gottschedin verstand nicht. Ich [Dorothea] aber. Ich wusste sofort, was die Zieglerin meinte. Es hatte mich früher schon gewundert. Und deshalb sagte ich: ‚Seine Schnürbrust soll man nicht zu eng schnüren.’ Jetzt guckte Mme Gottschedin ganz irritiert. Ich kam in Fahrt: ‚Man kann seine Wehen beeinflussen. Niemand stillt seinen Säugling besser als die Wöchnerin selbst.‘ […] Mme Gottschedin schien in Gedanken Sätze zu bilden. ‚Sie haben recht. Also in diesen Beispielen. Die vernünftigen Tadlerinnen [ein Werk das sie gerade herausbringen wollte] sollten darauf achten, keine solchen grammatikalisch richtigen, inhaltlich jedoch abwegigen Formulierungen zu benutzen. Das erlaubt uns jedoch nicht, einfach auf Gutdünken Neuschöpfungen in die Welt zu setzen wie Bekanntinnen.‘“ Man hätte noch lange diskutieren und auch die Bürger*innenmeister*innen bedenken können, hätte man nicht auch noch andere Dinge zu besorgen gehabt.

Gottscheds Empfehlung

Angela Steidele

Im Übrigen gibt Angela Steidele sich über „ihren“ Gottsched selbst das Programm. Ihn lässt sie nämlich über seinen Cato sagen: „Tatsächlich wissen wir nicht, ob er eine Tochter hatte. Doch nur Cäsars Liebe zu ihr macht seinen Besuch im Palast des Feindes glaubhaft [also muss sie erfunden werden]. Am glücklichsten greift der Dichter also zu historischen Persönlichkeiten, über die man wenig weiß: Da kann er in die Lücken der Überlieferung hineindichten.“ Und damit die Geschichte wahr machen. Über Dorothea Bach wissen wir nur, dass sie 1708 in Weimar geboren und 1774 in Leipzig gestorben ist. Nur ein Satz hat sich wohl über seine Erstgeborene von Bach selbst erhalten, nämlich dass ihre Stimme „nicht schlimm“ einschlage. Aus diesem mageren Grundgerüst vermag Angela Steidele eine eindrucksvoll erzählte Aufklärung der Aufklärung zu schaffen.

Aber wen interessiert schon die Aufklärung? Als Dorothea in der Buchstadt Leipzig einen Verleger für ihre Aufklärung zu finden versucht, scheitert sie. Ein ihr freundschaftlich gesinnter Buchhändler meint: „Ich habe auch reingelesen, danke sehr, Madame Bachin. Aber – das ist alles so rückwärtsgewandt. Die vielen Leute, die keiner mehr kennt. Das passt doch nicht recht in die heutige Zeit. Es wirkt ja so, als ob Sie dem tintenklecksenden Säkulum ein Denkmal setzen wollten.“ Heute, gut 250 Jahre später und nachdem Laurentius Gugl mit seinem Katalog der Katalog doch einen gewissen Erfolg hatte, dürfte das Interesse an der Aufklärung nicht gestiegen sein, auch an Aufklärerinnen wohl nicht.

Die wahre Heldin der Aufklärung

Mir scheint auch die eigentliche Heldin des Romans gar nicht Luise Gottsched zu sein. In meinen Augen ist die wirkliche Heldin der Aufklärung (neben Dorothea Bach selbst) Anna Magdalena Bach, ihre Stiefmutter und zweite Frau Bachs, die er 1721 geheiratet hat, nachdem seine erste Frau Maria Barbara 1720 gestorben war. Beide verkörpern einen anderen, tatkräftig praktischen Typ von Aufklärung. Luise hat Esprit und hohe Bildung und sicheren Geschmack – Anna Magdalena hat Gemeinsinn und Herzensgüte. Sie unterscheiden sich wie die Männer, hinter denen sie stehen und denen sie zu Ruhm und Ehre verholfen haben. Während Johann Christoph eifer- und ehrsüchtig auf öffentliche Wirkung schielt, schildert Angela Steidele Johann Sebastian fast demütig und zurückhaltend. Er zögert seine Werke überhaupt zu veröffentlichen, weigert sich lange Porträt zu sitzen[8] und gibt nicht viel auf königlich-fürstliche Ehrungen.

Der eigentliche Held von Angela Steideles Aufklärung ist aber die Musik Bachs. Sie ist wahre Aufklärung, „Weltweisheit in Musik“.[9] Die ergreifendsten Kapitel der Aufklärung sind die Passagen, die Bachs Tod und die (fiktional) erstmalige Aufführung der h-Moll durch Anna Magdalena als Abschiedsfeier in der Thomaskirche beschreiben. Bachs Welt verdunkelte sich mehr und mehr – er hatte grauen Star und starb schließlich an den Folgen einer Operation. Er hatte gegen die Verdunkelung angekämpft, in dem er Töne aufs Papier bannen wollte, ihm dies aber immer weniger gelang. Immer mehr Kerzen mussten ihm künstliches Licht schaffen, um das wahre Licht seiner Musik auf Notenlinien festhalten zu können. Anna Magdalena und Dorothea, Carl und Friedemann entdecken dann mit der Kunst der Fuge und der h-Moll-Messe eine Hinterlassenschaft, die ewig strahlt. Im Licht der Bachschen Musik erstrahlt sie im hellsten Glanz. „‚Dasselbe Thema wird hier wieder und wieder weitergereicht und erscheint stets in neuem Licht. Wie wenn ein Gedanke erst vorgetragen wird und dann von verschiedenen Stimmen verändert, diskutiert, in Dissonanzen erprobt … Diese Fugen erinnern mit an‘ – Luise sah kurz zu Carl, sprach dann aber weiter – ‚Aristoteles: Die Natur macht keine Sprünge. Oder an Leibnizens Satz von der Kontinuität: Alles geht in gesetzmäßiger Folge aus dem anderen hervor.‘“ Seine Musik vertont das „ewige Gespräch“, dem sich die Aufklärung verpflichtet weiß, und bringt die „Gesetze des Weltalls“ zum Gehör. Sie dient der „Ergötzung des Gemüts“, handelt „vom ewigen Frieden“, der „Harmonia Mundi“. Und so kommt Luise zu folgendem Ergebnis: „Im Grunde haben ihr Vater und mein Mann denselben Acker bestellt, scheinbar von entgegengesetzten Seiten her kommend. Gottsched hat die Bedeutung der Künste für die Weltweisheit schon immer herausgestrichen. Sie vermitteln Einsichten, die philosophisch oder besser: rein sprachlich nicht gänzlich aufzudröseln sind. Mein Mann ist aber Wissenschaftler und nur nebenher Dichter. Ihr Vater dagegen ist beides zugleich gewesen: Er hat als Komponist das tönende All erschlossen. Seine Kunst der Fuge ist Weltweisheit in Musik.

Bachs Musik zieht sich durch die Aufklärung. Angela Steideles Aufklärung ist wunderbare Aufklärung über Bachs Musik. Selten habe ich so knappe und anschauliche und so ergreifende Erläuterungen von Bachs Musik gelesen. Johann Sebastian Bach gilt manchen als der fünfte Evangelist. Seine großen Werke, das Weihnachtsoratorium, die Matthäus-Passion oder die h-Moll-Messe sind gleichsam Epiphanien. Aber war Bach ein Aufklärer? Angela Steidele macht Bach zum musikalische Leibniz – und wir glauben es ihr. Und wenn es nicht ganz stimmen sollte, so ist es zumindest nah dran und jedenfalls im Dienste dieser großartigen Musik.

[1] Angela Steidele, Aufklärung. Ein Roman, 2022.

[2] A.a.O., S. 552.

[3] Einen etwas anderen Blick auf Lessing gibt natürlich die Biographie von Hugh Barr Nisbet, Lessing, Eine Biographie, 2008. Sie ist in gewissem Sinne das sachbuchliche Gegenstück zum Roman von Angela Steidele. Viele der Protagonisten tauchen auch dort auf und die Fragilität der intellektuellen Lebensform als schreibender und dichtender „Gelehrter“, als unproduktiver „Schreiberling“, wird auch dort spürbar. Das beständige Sich-Strecken-Müssen nach einem Auskommen, dem man sich auf Grund seiner Gelehrsamkeit und stilistischen Eleganz einerseits allemal wert erachtet, das einen dann freilich immer wieder in Schaffenskrisen und Selbstzweifel bringt. Der große Lessing ist dafür ein „großes“ und abschreckendes Beispiel. Er gilt als ein „unpoetischer Dichter“, ein Neuerer, der viel auf den Weg gebracht, aber nichts wirklich Bleibendes geschafften hat. Seine Theatertheorie ist historisch bedeutsam, aber keine Vorlage für sein heutiges Verständnis. Seine Stücke, auch heute noch viel gespielt, sind mehr historisch oder pädagogisch interessant. Wer die Emilia Galotti oder den Nathan sieht, weiß, was er denken soll und fühlt sich nicht (mehr?) ergriffen oder einer heilsamen Katharsis unterzogen. Er ist ein Stilist, der sich in ständigen Streitereien und zum Teil halsabschneiderischen Kritiken austobt. Ich habe lange nichts Rechtes mit ihm anzufangen gewusst und fühle mich durch Nisbets wohlwollende Biografie sogar noch bestätigt. Dass ich sie überhaupt las, verdankt sich einem nostalgischen Zufall: Walter Jens, den ich zu Tübinger Zeiten hörte, war zeitlebens ein glühender Bewunderer Lessings. Und ich las grade wieder mal was von ihm als mir Nisbets Biographie als Teil der Historischen Bibliothek angezeigt wurde, zu der ich wegen ihrer handwerklichen Güte immer gerne greife. Die Biographie ist durchaus zu empfehlen und zwar auch wegen Lessing, insbesondere aber gibt sie einen guten Eindruck in die Lage der gelehrten Nation der mehr oder weniger aufgeklärten und aufklärenden Geister oder derjenigen, die sich dazu rechnen. Es ist ein eigentümliches Prekariat, das auf das Tun und Lassen der schreibenden Zunft doch mächtig abfärbt. Die Unabhängigkeit, die sich Lessing trotz alledem bewahrt hat, seine unfassbare Gelehrsamkeit und seine stilistische Eleganz sind dann doch eine Lektüre Lessings wert. Ich hatte während ich Nisbet las bei Lessing ein bisschen mitgelesen. Aber da ich nun ja mit dem Nisbet durch bin, steht jetzt auch Lessing wieder im Regal. Und Angela Steideles Aufklärung hat ihn mir jetzt nicht wieder auf den Kopf fallen lassen.

[4] Angela Steidele ist das auch völlig klar. Dorothea ist über Kant empört: „Was für ein Idiot. Und Plagiator. Der sollte die Schriften der Gottschedin durchlesen, um sein Deutsch zu verbessern.“ Angela Steidele lässt – augenzwinkernd – Goethe darauf antworten: „Aber Mme. Bachin. Unterschätzen Sie Herrn Kant nicht. Der wird mal was schreiben wie Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit.“ Dorothea muss schmunzeln: „der Ausgang des Menschen“? „Nein, da war’s mir vergangen. ‚Selbstverschuldete Unmündigkeit‘? … Eine Infamie, was uns Frauen angeht. Welche Unmündigkeit sollen wir denn selbstverschuldet haben? Man lässt uns kein Latein lernen, schließt uns von den höheren Schulen und Universitäten aus, erklärt uns von Natur für dumm – und dann sollen wir unsere Unmündigkeit auch noch selbst verschuldet haben?“ Witzig dass Goethe 1763/64 schon weiß, was Kant 1784 schreiben wird, nicht zuletzt weil er erst 1765 nach Leipzig gekommen ist. Und dann wären da noch so „kleinere“ Schriften wie die Kritik der reinen Vernunft, der praktischen Vernunft und die der Urteilskraft, deren „gewisse“ Bedeutung für Philosophie und Geistesleben Angela Steidele vermutlich auch nicht bestreiten würde.

[5] A.a.O., S. 337.

[6] Er hat zu diesem Ziel auch „eine Buchhandlung namens Alphabet gegründet“ (a.a.O., S. 267).

[7] Das ist vielleicht ein bisschen „zu witzig“ gemeint, gibt dem Ganzen aber eine ironische Distanz. Ähnlich die Antwort Luises auf die Erwartung, dass Friedrich den Krieg gewinnen könnte: „Das ist ja wohl infam und wider alle Wahrheit! Friedrich hat einen ungerechten Krieg angefangen, und wenn es einen Gott gibt, muss er ihn verlieren.“ (a.a.O., S. 501) Antwort: „Das kann man so oder so sehen.“ Was das verlieren und was die Gerechtigkeit betrifft.

[8] Köstlich sein Widerwille als virtuoser Organist dargestellt zu werden: „Musik ertönt und verklingt im selben Augenblick. Wenn ich tot bin und alle, die mich gehört haben, wird der Orgelvirtuose nur noch ein leerer Name sein. Vielleicht [!] kommt einer, der reger als ich spielen wird. Ich würde lieber auf mein Werk verweisen [als auf mich]. Das mag auch nach meinem Tod noch Liebhaber finden.“ (A.a.O., S. 355)

[9] A.a.O., S. 429.